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Unternehmeredition 5/2015

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| Unternehmeredition Personal, Strategie 201586 Eine gute Gelegenheit Jede erfolgreiche Akquisition braucht vor allem zwei Dinge: gute Vorbereitung und die richtige Gelegenheit. Welche Rolle dabei das aktuelle Überangebot an Kapital im Markt spielt, welche Trends die Branche zeigt und welche Rolle Asien in der Zukunft spielen wird, zeigte die diesjährige Cross-Border M&A Conference in München. E s gibt wenige Unternehmen, die in den letzten Jahren so stark durch Zukäufe gewachsen sind wie der deutsche Chemie- und Pharmariese Merck. Das Familienunternehmen aus Darmstadt setzt dabei konsequent auf Marktführerschaft und akquiriert nur nach strengen Vorgaben. Eine große Rolle spielen dabei der Zugang zu neu- en Technologien sowie ausgezeichnete Renditen der Zielunternehmen. So ge- schehen etwa mit dem Schweizer Bio- technologie-Unternehmen Serono im Jahr 2007 und der Übernahme der US- amerikanischen Firma Millipore 2010. „In der letzten Dekade hat sich unser Unternehmen am meisten durch Ak- quisitionen verändert“, beschrieb Vor- standsvorsitzender Karl-Ludwig Kley auf der diesjährigen Cross-Border M&A Conference in München (MuMAC) die Strategie von Merck. Als Familienunter- nehmen denke man dabei nicht in Quar- talszahlen, sondern in Generationen, so Kley weiter. Die Familie Merck hält nach wie vor rund 70 Prozent der Anteile am Unternehmen. Auch wenn Merck nicht ausschließlich gute Erfahrungen im Transaktionsprozess gemacht hat, so scheinen sich die Investitionen auszu- zahlen: Seit 2011 stieg der Umsatz des Konzerns mit weltweit fast 40.000 Mitar- beitern von neun auf über elf Mrd. Euro pro Jahr. Neben dem Vortrag von Karl-Ludwig Kley ging es in den Diskussionsrunden vor allem um die Trends der Branche. Die Experten waren sich einig, dass durch das Überangebot von Kapital im Markt aktuell teilweise sehr hohe Prei- se gezahlt würden. Auch das Angebot an Unternehmen, die zum Verkauf ste- hen, sei insgesamt niedrig. Entgegen mancher Vermutung wird der Markt nach wie vor von Private-Equity-Gesell- schaften und strategischen Käufern do- miniert. „Direktinvestments bei Family Offices sind eine Modeerscheinung“, so Dr. Marc Herzog von der Family Office Consulting GmbH. „Wir stecken hier noch in den Kinderschuhen und die meisten Family Offices sind zu klein, um Unternehmensbeteiligungen pro- fessionell managen zu können.“ Einig waren sich die Teilnehmer aber, dass die Menge an Transaktionen mit asiati- schen Akteuren in den nächsten Jahren zunehmen wird. Tetsuro Toyoda, Head of Investment Group bei der Innovation Network Corporation of Japan, meinte: „Bei Käufen in Europa geht es vor allem darum, sich zusätzliche Produktions- kapazitäten zu sichern, neue Technolo- gien ins Haus zu holen und den Markt- zugang zu vergrößern.“ Besonders deutsche Unternehmen scheinen für ausländische Investoren interessant zu sein. „Es ist eine gute Idee, sich zuerst eine Operationsbasis in der Mitte Euro- pas aufzubauen“, fasste Toyoda den Ge- danken zusammen. Die MuMAC wurde 2015 bereits zum fünften Mal von der internationalen Rechtsanwaltskanzlei McDermott Will & Emery organisiert. Sie richtet sich insbesondere an M&A Professionals und Vertreter der Beteiligungsbranche. www.mwe.com LN Karl-Ludwig Kley, Vorstandsvorsitzender der Merck-Gruppe: Erzählte von seinen Transaktionen. Fotos:©McDermottWill&Emery Gute Stimmung: Die Cross-Border M&A Conference fand zum fünften Mal statt.

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