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Unternehmeredition 5/2015

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13Personal, Strategie 2015 Unternehmeredition | Marke Titel andere Farben. Außerdem setzten sie auf eine nachhaltige Herstellung: Der Stoff wird aus recycelten PET-Flaschen gewonnen. „Man muss sich differen- zieren, der Unterschied sollte für den Kunden erkennbar sein“, erklärt Nina Oswald. Mit ihrem Paket trafen die Un- ternehmer den Puls der Zeit: „Eltern sind rational, Kinder sind emotional“, sagt Pink. Ergobag versucht beide Welten zu vereinen – ergonomisch und cool zu sein. Vertrieb neu denken Vor vier Jahren starteten die vier Be- triebswirte mit 240.000 Euro – 60.000 pro Mann, ohne Investoren, ohne Banken. Vom Löwenanteil – 200.000 Euro – wurden die ersten 6.000 Erg- obags hergestellt, der Rest ging für die Miete drauf. Pink und Mitgründer Florian Michajlezko entwickelten die Rucksäcke und flogen mit dem Kon- zept nach China. „Wir hatten über- haupt keine Erfahrung. Weder wie man die Produkte macht, noch wie man ein Unternehmen führt“, erzählt Pink. Im Nachhinein sieht er das als Basis für den Erfolg: „Wir hatten keine Glaubenssätze und konnten komplett neu denken.“ Neben dem Internet setzten die Gründer auf den direkten Kontakt zur Zielgruppe. Mit Flyern im Kindergarten wurden Eltern auf die Produkte aufmerksam gemacht. Wa- ren sie erst einmal von deren Qualität überzeugt, konnten sie quasi als Mar- kenbotschafter für einen Multiplika- toreffekt sorgen. „Sie sollten weiterer- zählen, wie gut das Produkt ist“, sagt Pink. Auch für den Handel hatte sich das Start-up seine eigene klare Strate- gie ausgedacht. So war den Gründern mit Blick auf das Angebot in den Lä- den eine fehlende Differenzierung ins Auge gesprungen. „Wenn zehn Händ- ler in einer mittelgroßen Stadt mehr oder weniger die gleiche Ware im Sor- timent haben, können sie sich durch ihr Angebot doch kaum abheben“, so das Ergebnis der Analyse. Die Jungun- ternehmer entschieden sich deshalb, die jeweils besten Schreibwaren- und Lederwarenhändler vor Ort von den besonderen Eigenschaften ihrer Schulrucksäcke zu überzeugen. Wo sie auf Interesse stießen, sicherten sie dann auch eine gewisse Exklusivität zu. „Wir haben diesen Händlern damit zu einem Alleinstellungsmerkmal ver- holfen mit der Folge, dass sie unsere Taschen auch gerne verkauft haben“, sagt Pink. So wanderten die Ergobags des Unternehmens im ersten Jahr in die Regale und Schaufenster von 90 Fach- händlern. Heute, fünf Jahre später, gehören die Rucksäcke und Taschen zum Sortiment von mehr als 3.000 Läden in über 15 Ländern. Im vergan- genen Geschäftsjahr erwirtschafteten die Kölner einen Umsatz von rund 34 Mio. Euro. Im September dieses Jah- res knackte Fond of Bags die 100-Mit- arbeiter-Marke. In den meisten Fällen ist regionale Verankerung eine Stärke. PROF. DR. CARSTEN BUSCH Leiter, Institut für Markenkommunikation Berlin GmbH 1. Die starke Marke benötigt eine langfristige, selbstständige Markenkommunikation! 2. Die Voraussetzung einer starken Marke ist die hohe Leistungsqualität! 3. Der Aufbau und die Führung von Marken folgen Gesetzen, sind aber nicht vollständig kontrollierbar. 4. Basis einer starken Marke ist immer eine besondere Umsetzung der Markenidee. 5. Eine starke Marke braucht neben dem Namen ein visuelles Erkennungszeichen. 6. Das Überleben einer Marke basiert auf einer strengen Einheitlichkeit von Leistungsqualität, Gestaltung und Kommunikation! 7. Markenführung basiert auf Selbstbewusstsein ohne Arroganz! Markenpapst Prof. Dr. Heribert Meffert kombiniert die grundlegenden Gesetze von Hans Domizlaff aus dem Jahr 1932 mit den Erkenntnissen einer aktuellen TED-Umfra- ge der Gesellschaft zur Erforschung des Markenwesens zu sieben Regeln für Aufbau und Führung einer starken Marke. Regeln zum Aufbau und zur Führung starker Marken ➔ Quelle:Prof.Dr.HeribertMeffert

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