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Unternehmeredition 5/2015

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| Unternehmeredition Personal, Strategie 201584 Service Eventrückblick Welten treffen aufeinander Beim 12. Internationalen Marken-Kolloquium im Kloster Seeon am Chiemsee trafen sich Unternehmer und Markenexperten, um sich über Marken auszutauschen. Gewinner des 4. Marken-Awards ist Carl Elsener, CEO von Victorinox. D ass Unternehmer vor Unterneh- mern sprechen, ist nicht unge- wöhnlich. Dass sie jedoch zwei Tage lang die Brille des anderen aufset- zen und das Tagesgeschäft weit hinter sich lassen, schon. Im Kloster Seeon in Seebruck trafen sich Unternehmer al- ler Couleur, um darüber zu sprechen, wie sie Marken bewahren und erneu- ern. Unter ihnen Johannes Gutmann, Chef der Kräutermarke Sonnentor, Da- niel Sennheiser, CEO des gleichnami- gen Herstellers von Kopfhörern und Audiosystemen, Mymuesli-Gründer Max Wittrock oder Olaf Manninger von der Stiftung Berliner Philharmoniker. Es ist diese Mischung aus unter- schiedlichsten Unternehmern, die diese Veranstaltung reizvoll macht. Etwa die eingängige Geschichte von Johannes Gutmann von Sonnentor. Sein Markenzeichen ist die Leder- hose des Großvaters und die rote, runde Brille. „Vom Bauernsohn zum Businessman“,beschreibt er seine Ge- schichte. Mit vier Geschwistern wuchs er im niederösterreichischen Waldvier- tel auf. Anfangs belächelt, entwickelte er Verpackungen für Bio-Kräuter-Pro- dukte und zog von Markt zu Markt. Der „Spinner“, wie er sich selbst bezeich- net, war bald in der Region bekannt. Der Trend zu regionalen Produkten half ihm, traditionelle Kräuter neu zu verpacken und mit den Bauern aus der Umgebung, unter einem gemeinsamen Logo, zu vermarkten. Mittlerweile ex- portiert Gutmann seine Produkte in mehr als 50 Länder und schuf in der EU 600 Arbeitsplätze. Für ihn ist es wichtig, die Authentizität zu bewahren und vor allem zu lernen, Nein zu sagen. Etwa zu den Discountern, die seine Produkte gerne im Sortiment hätten. Nicht einführen, sondern Marke be- wahren und in die Zukunft führen. Das ist der Auftrag des Gewinners des Mar- kenawards, den Prof. Guido Quelle, ge- schäftsführender Gesellschafter von Mandat Management, zum vierten Mal verlieh. Entgegengenommen hat ihn der Enkel des Gründers und CEO von Victorinox, Carl Elsener. Mit einer Mar- kendehnung – mittlerweile gibt es vom Unternehmen neben dem „Schweizer Messer“ auch Bekleidung, Parfüms, Uhren und Koffer – will Elsener gesund wachsen, ohne auf traditionelle Werte zu verzichten. Diese zu wahren, tech- nologisch führend zu bleiben, jedoch auch neue Strukturen einzuziehen, hat sich Daniel Sennheiser zur Aufgabe gemacht. Auch für ihn gilt es, höchste Ansprüche an die Qualität seiner Pro- dukte zu wahren, ohne den Kunden auf dem Weg zum perfekten Klang aus den Augen zu verlieren. Wie Markenunternehmen künftig erfolgreich sein können, zeigte Twitter- Deutschland-Chef Thomas de Buhr auf. Werbebotschaften genau in dem Augen- blick abzugeben, in dem der Kunde da- für empfänglich ist – darin sieht er eine Chance für den Werbe- und Markener- folg von Unternehmen. Gut gelänge dies natürlich über den Kurznachrichten- dienst, so der Managing Director. Seit einem Jahr ist er im Unternehmen. Noch liegen die Nutzerzahlen hierzulande weit hinter denen anderer Länder wie den USA oder Großbritannien. Dass Big Data künftig eine immense Rolle spie- len, zeigte der Chef der Digital-Agentur „Torben, Lucie und die gelbe Gefahr“, Christoph Bornschein, eindringlich auf. Weniger das Bauchgefühl, vielmehr die Auswertung von Daten, die in Unterneh- men ohnehin vorhanden sind, würden künftig für den Unternehmenserfolg ausschlaggebend sein. TS Beim Marken-Kolloquium vertreten: Daniel Sennheiser, CEO des gleichnamigen Audiospezialisten (l.) und Carl Elsener, der diesjährige Preisträger des Markenawards, mit Ehefrau und den Organisatoren Prof. Guido Quelle und Linda Vollberg. Fotos:©MandatManagementberatungGmbH

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