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Unternehmeredition 5/2015 - Vernetzt in die Zukunft

Milliarden-Markt, auch für den Mittelstand

| Unternehmeredition Personal, Strategie 201558 Vernetzt in die Zukunft Für Experten gleicht die Industrie 4.0 einer Revolution, die über das Wohl vieler Unternehmen entscheidet. Einige Gesellschaften haben den Trend erkannt. Viele Mittelständler hingegen hinken noch hinterher. VON BENJAMIN FISCHER S elten klingt Angela Merkel der- art drastisch: „Die nächsten zehn Jahre werden darüber ent- scheiden, ob wir weiter ein führendes Industrieland sind.“ Geht es aber, wie auf dem politischen Aschermittwoch Anfang des Jahres, um Industrie 4.0, ist dieser Ton der Kanzlerin längst zur Normalität geworden. Große Hoffnungen sind in Politik und Wirtschaft mit diesem Schlagwort verbunden. Vielerorts wird gar von der vierten industriellen Revolution gespro- chen. Im Kern geht es um den Einzug der Digitalisierung in die Unternehmen und Fabriken. Produktionssysteme, die komplett vernetzt sind, miteinander kommunizieren und alle notwendigen Daten in Echtzeit liefern. Intelligente Produkte, die ihrem Benutzer eine Fül- le neuer Möglichkeiten bieten. Mensch und Maschine Hand in Hand. Enormes Potenzial 30 Mrd. Euro zusätzlichen Umsatz kön- ne die deutsche Industrie durch die neuen Technologien bis 2020 jährlich erwirtschaften, heißt es in einer Stu- die der Wirtschaftsprüfungs- und Be- ratungsgesellschaft Pricewaterhouse- Coopers (PwC) vom Oktober 2014. Auch Reiner Anderl, Professor für Da- tenverarbeitung in der Konstruktion an der TU Darmstadt, sieht enormes Potenzial: „Die Unternehmen, die In- dustrie-4.0-Technologien implementie- ren, werden einen klaren Wettbewerbs- vorteil haben.“ Ein Vorreiter in dieser Hinsicht ist Festo aus dem schwäbischen Esslin- gen. Das Familienunternehmen produ- ziert Automatisierungstechnik und ist in 176 Ländern vertreten. „Industrie 4.0 bietet Riesenpotenziale, sowohl für unsere internen Prozesse als auch mit Blick auf unsere Kunden“, sagt Axel-An- dreas Gomeringer, Leitung Innovation and Technology Management bei Fes- to. Schon lange beschäftigt die Schwa- ben das Thema in der Forschung. Mitt- lerweile ist es auch in der Produktion angekommen. Ende September wurde unweit des Stammsitzes die rund 70 Mio. teure Technologiefabrik Scharn- hausen eröffnet. Diese „Fabrik der Zukunft“ soll als Leitwerk für die Pro- duktion von Ventilen, Ventilinseln und Elektronik fungieren. 2000 Mitarbeiter erleben hier die neue Industrie-4.0-Ar- beitswelt: Die Wartung einer Maschine etwa lässt sich in Scharnhausen bequem Technologiefabrik von Festo: Im September wurde sie eröffnet. Fotos:©FestoAG,AlfredKärcherGmbH&Co.KG,Privat ➔ Die Unternehmen, die Industrie-4.0- Technologien im- plementieren, werden einen klaren Wettbe- werbsvorteil haben. PROF. DR. REINER ANDERL TU Darmstadt

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