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81Personal, Strategie 2015 Unternehmeredition | Expertenumfrage Vermögen Die Welt sorgt sich weiter um China. Die chinesische Notenbank musste im August im großen Umfang Devisenreser- ven auflösen, um ihre Währung zu stützen. Privatleute und Unternehmen bringen ihr Kapital ins Ausland. Sie sorgen sich um die Konjunktur, die auch 2016 nachlassen dürf- te. Die Marktturbulenzen und Probleme in China haben selbst die US-Notenbank verschreckt. Die Fed ließ ihre Leitzinsen im September nahe null. Nun ist eine erste Zinsanhebung um 25 Basispunkte im Dezember zu erwarten. Die USA haben ihre wirtschaftlichen Ungleichgewichte größtenteils abgebaut, die Wirtschaft Nachdem die massive monetäre Stimulierung kein wirtschaftliches Wachstum erzeugt hat, ist der Glaube an die Allmacht der Notenbanken verloren gegangen. Die Entscheidung der FED gegen eine Zinswende beeindruckt die Finanzmärkte deshalb kaum. Der Blick richtet sich stattdessen wieder auf die Fundamentaldaten: Und die stimmen mit den optimistischen Wachstumserwar- tungen nicht überein. Die internationa- len Finanzmärkte stehen damit vor tief- greifenden Korrekturen – der Einbruch der chinesischen Börsen war erst der Nach der Fed ist vor der Fed Zurück in der Wirklichkeit DR. JÖRG KRÄMER Chefvolkswirt, Commerzbank AG DR. HEINZ- WERNER RAPP Vorstand und CIO, FERI AG wächst ordentlich. Bald herrscht dort Vollbeschäftigung: Auf jeden Arbeits- losen kommt rechnerisch fast eine offene Stelle. Höhere Leitzinsen sind überfällig. Wie die Fed sorgen sich auch die Märkte um die Weltwirtschaft. Das hat Aktienkurse und Staatsanleiheren- diten gedrückt. Allerdings dürfte der Rückgang in den Emerging Markets größtenteils durch mehr Wachstum in den Industrieländern ausgeglichen werden. Daher sollte sich der DAX mit- telfristig erholen, der Euro dürfte wegen der lockeren Geldpolitik der EZB eher schwächer werden. Auftakt. Nun kehrt sich der positive Effekt, den der China-Boom für die Weltwirtschaft hatte, ins Gegenteil um. Die globale Abwärtsspirale trifft als Erstes die mit China eng verflochtenen Emerging Markets. Auch exportabhän- gige Industrieländer wie Deutschland werden die Auswirkungen zu spüren bekommen. Trotz der zu erwartenden Turbulenzen führt jedoch kein Weg an soliden und liquiden Aktien vorbei – nicht, um damit das Kapital zu ver- mehren, sondern um weniger schlecht dazustehen als mit Nominalwerten.