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Unternehmeredition 5/2015 - Generationen-Debatte

Alle Altersgruppen personalstrategisch einbinden

| Unternehmeredition Personal, Strategie 201534 Personal Ein Unternehmen, drei Generationen In den vergangenen Jahren wurde Employer Branding besonders mit Hinblick auf die Generation Y diskutiert. Das hat zu einer eindimensionalen Generationen-Debatte geführt. Wie können Firmen alle drei Generationen personalstrategisch und -praktisch einbinden – Baby Boomer, Generation X und Generation Y? VON ERIK BETHKENHAGEN E ine Studie von Kienbaum Com- munications unter Personalver- antwortlichen und Mitarbeitern unterschiedlicher Generationen hat ergeben, dass sich die meisten Per- sonaler eine engere Verzahnung der Generationen wünschen, die in ihrem Unternehmen tätig sind. Denn die Kom- bination unterschiedlicher Erfahrun- gen und Herangehensweisen führt zur höheren Kreativität bei der Lösungs- findung. Ein ausgewogener Generatio- nen-Mix bietet eine Chance für die ge- genseitige Entlastung: So können zum Beispiel in produzierenden Branchen die jüngeren Mitarbeiter die älteren physisch entlasten und diese beim Um- gang mit neueren Maschinen und An- lagen unterstützen. Die Älteren können mit ihrer Erfahrung, ihrem Methoden- wissen und ihren Netzwerken inner- halb des Unternehmens den Jüngeren eine Hilfestellung bieten. Allerdings werden diese Synergien in vielen Unternehmen nicht genutzt. Oft stehen der guten Zusammenarbeit die Unwissenheit oder die falschen An- nahmen über die antreibenden Werte der jeweils anderen Partei im Wege. Selbsteinschätzung der Generationen Blickt man auf die Seite der Mitar- beiter, lassen sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Generationen erkennen: Im Rahmen der Kienbaum- Studie wurden die Teilnehmer gebeten, sich anhand von etablierten Mitarbei- ter-Typologien einzuschätzen. Für die drei Generationen wurde jeweils ein Faktor errechnet, der diese bestmög- lich charakterisiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Generationen sich in vielen Punkten ähnlicher sind, als man es zunächst vermutet. Insbeson- dere die Generationen Y und X liegen in ihrer Selbsteinschätzung oft nahe beieinander. Die größten Differenzen weist die Selbsteinschätzung der Baby Boomer auf. Auch im Hinblick auf die entschei- dungsrelevanten Faktoren bei der Ar- beitgeberwahl ist eine große Ähnlichkeit festzustellen. Die Unterschiede liegen oft in den Konnotationen zu den jeweiligen Begrifflichkeiten. Das Selbstverständnis der drei Mitarbeitergenerationen ist damit gar nicht so weit voneinander entfernt. Die Gräben zwischen den Altersschichten sind in vielen Unternehmen trotzdem beachtlich und führen zu Unverständ- nis der Mitarbeiter untereinander. Herausforderungen der Zusammenarbeit Für die Zusammenarbeit der drei Mit- arbeitergenerationen gibt es eine Reihe kritischer Erfolgsfaktoren: Alle drei Ge- nerationen wollen einen Beitrag für ih- ren Arbeitgeber leisten. Sie suchen für sich den idealen und passenden Arbeit- geber. Sowohl die Jungen als auch die Älteren streben die maximale Erfüllung ihrer Vorstellungen und Präferenzen an. Das ist nicht nur ein typisches Merkmal der jungen Generation. Dies bedeutet aber auch einen gewissen Egoismus der einzelnen Generationen und somit auch der einzelnen Mitarbeiter. Diesen Egoismus gilt es auszugleichen durch die Arbeit in Teams, deren einzelne Per- sönlichkeiten zusammenpassen. Das ist auch eine diagnostische Frage, die die Personalarbeit lösen muss. Baby Boomer wünschen sich Sta- bilität, die Generation Y legt hingegen großen Wert auf Dynamik und Flexibili- tät im Job. Bei den älteren Mitarbeitern erzeugen Veränderungen eher eine Ab- wehrhaltung. Aus Angst, ersetzbar zu werden, behalten sie ihr Wissen lieber für sich. Die jüngeren Mitarbeiter, die et- was bewegen möchten, werden kritisch gesehen und teilweise ausgebremst. ZUR PERSON Erik Bethkenhagen ist Geschäftsführer von Kienbaum Communications. Er berät namhafte Kunden aus verschie- densten Branchen in den Bereichen Kommunikationsstrategie, Employer Branding, Change Communication sowie Presse- und Medienarbeit. Nach seinem politikwissenschaftlichen Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn arbeitete er als Journalist bei der Bonner Rundschau. Im Anschluss war er Berater bei der Kommunikationsagentur Kohtes/ Klewes (heute Pleon), bevor er zu Kien- baum wechselte. www.kienbaum.de

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