Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

UE Internationalisierung 6-2013

Unternehmenscoach Thomas Ebrahim

| Unternehmeredition Internationalisierung 201398 Service 7 Fragen an ... Unternehmenscoach Thomas Ebrahim über seine neue Rolle vor der TV-Kamera als Berater junger Nachwuchschefs in Familienbetrieben. INTERVIEW CYNTHIA CASTRITIUS 1Herr Ebrahim, Sie geben in der Serie „Junior Chef“ Familienunternehmern Tipps, wie sie ihren Betrieb wieder auf Vordermann bringen. Fühlten Sie sich beim Dreh ein wenig wie Rach, der Res- tauranttester? Ich bin kein Koch, kein Friseur und auch kein Bäcker. Somit kann ich den Unter- nehmern bzw. Familien nicht sagen, wie sie ihr Handwerk besser machen kön- nen. Ich sehe mich aber als Mediator zwischen Alt und Jung, als Sparring- Partner für die junge Generation. Denn am Ende trifft sie die Entscheidung, wie sie es machen will. Meine Rolle ist im kommunikativen und psychologischen Bereich, aber auch im strategischen, in der Ansprache mit dem Kunden und den internen Abläufen. 2Würden Sie kleinen Betrieben grundsätzlich raten, sich profes- sionelle Hilfe von außen zu holen? Absolut. Feedback durch einen Profi von außen ist bei kniffligen Fragen und „Ich sehe mich als Sparring- Partner für die junge Generation“ internen Veränderungsprozessen grund- sätzlich gut und wichtig, da er mit ob- jektivem Sachverstand das Für und Wider analysiert und aufgrund seiner Erfahrung mehrere Empfehlungen ge- ben kann. Die Entscheidung ob oder was dann wie umgesetzt wird, bleibt natür- lich bei den Familienmitgliedern der Un- ternehmen selbst. 3Was hat Sie dazu bewegt, als Coach bei dem Fernsehformat „Junior Chef“ mitzumachen? Die Produktionsfirma kam auf Emp- fehlung auf mich zu und ich war neu- gierig, wie Unternehmenscoaching vor der Kamera funktionieren könnte. Es ist auch ein neuer Weg, die eigene Arbeitsweise partiell zu zeigen und sich nicht hinter irgendwelchem Bera- tungs-Bla-Bla oder Strategien auf dem Papier zu verstecken. Die Produktions- firma hat mir das Konzept aufgezeigt und mich überzeugt, dass es sich hier- bei um ein seriöses Format handelt, das den kleinen Familienunternehmen wirklich helfen soll. 4Wo mussten Sie am radikalsten durchgreifen? Einer Familie musste ich ganz klar sagen: Ihr müsst sofort was ändern, sonst ist der Betrieb tot. Diese TV- Folge war ein Paradebeispiel für ein Familienunternehmen, das auch auf- grund privater Schicksalsschläge den Punkt verpasst hat, sich zu erneuern. Dann muss man der Sache wegen auch radikal, also an der Wurzel anpackend, rangehen. Auch wenn man weiß, dass es den Protagonisten wehtut. 5Veränderung bedeutet für viele auch immer Risiko. Ja, für viele Menschen im beruflichen Alltag bedeutet Veränderung primär Risiko und sie haben meistens eine zu subjektive Wahrnehmung davon. 80 bis 90% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geben in Umfragen an, dass sie grundsätzlich bereit sind, sich zu verändern oder zur Veränderung beizutragen. Aber in dem Moment, wo die Veränderung sie konkret persön- lich betrifft, fängt es dann meistens schon mit der Verweigerung an. 6Sind die Herausforderungen für eine Nachfolgeregelung heute andere als noch vor 20 Jahren? Heute ist es nicht mehr selbstverständ- lich, dass die Kinder den Familienbetrieb übernehmen. Ihre Ansprüche und Erwar- tungshaltungen an Leben und Zukunft sind häufiger anders gelagert. Gerade im Handwerksbereich wollen viele nicht mehr körperlich so hart arbeiten. Die jun- geGenerationhatheuteandereVorstellun- gen von ihrer Arbeitsweise bis zur Rente. 7Ist es heute schwieriger, einen Familienbetrieb zu leiten? Vor 20 oder 25 Jahren war es vermut- lich einfacher, wenn der Vater dem Nachwuchs den Betrieb übergeben hat, weil die Strategie leichter zu hal- ten war. Heute herrscht die digitale Welt, soziale Netzwerke spielen plötz- lich eine Rolle. Gute Marketing- und Fremdsprachenkenntnisse sowie kauf- männische Versiertheit sind sozusa- gen Voraussetzung. Das ist ein deutlich schwierigerer Paradigmenwechsel. KURZPROFIL Thomas Ebrahim Geboren: 1967 in Stuttgart Beruf: Unternehmenscoach, Autor, Dozent Firma: Raycon International GmbH TV-Format: „Junior Chef – Jetzt sind wir dran!“ dienstags 20.15 Uhr, Kabel1 Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: ue-mag.de/teinterview

Übersicht