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UE Internationalisierung 6-2013

Anlagen aus Südeuropa auf der Überholspur

| Unternehmeredition Internationalisierung 201382 Weiteres Potenzial bei Peripherie-Staatsanleihen Die Kurse südeuropäischer Peripherie-Staatsanleihen sind seit Mitte 2012 deutlich gestiegen. Und Investoren können in den kommenden Monaten mit weiteren Kursgewinnen rechnen – vor allem bei Papieren mit langen Laufzeiten. VON ALEXANDER POSTHOFF W ie kam es zu den jüngsten Kurssteigerungen bei süd- europäischen Peripherie- Staatsanleihen? Ursache für den Stim- mungswechsel unter Investoren war die Ankündigung der EZB im vergange- nen Jahr, den Anleihenmarkt notfalls unbegrenzt zu stützen. Damit wurde die Spekulation von Hedgefonds ge- gen diese Länder schlagartig beendet. Seitdem haben viele institutionelle Anleger – darunter zahlreiche Banken – aus den jeweiligen Heimatmärkten in Staatsanleihen ihrer Länder inves- tiert. Dieser Trend hat sich 2013 fortge- setzt, weshalb die Risikoprämien von Staatsanleihen der Peripherie gegen- über deutschen Bundesanleihen wei- ter schrumpften. Die Ursache für die positive Entwicklung ist ein Paradig- menwechsel an den Finanzmärkten. So hatten viele Anleger am Jahresanfang noch mit einem Wiederaufflammen der Eurokrise gerechnet. Tatsächlich führ- ten beispielsweise die Wahlen in Itali- en im Frühjahr, die Regierungskrise in Portugal Anfang Juli und die Zypern- rettung zu einer großen Unsicherheit an den Märkten. Im Gegensatz zu den beiden Jahren davor dauerten diese Phasen aber nicht mehr so lange und wirkten sich auch nur begrenzt auf die Risikoprämien aus. Günstiges Umfeld für weitere Kursgewinne Die Wertentwicklung der Peripherie- Staatsanleihen kann sich sehen lassen. So legten spanische und irische Staats- anleihen, gemessen an den Iboxx- Sovereign-Indizes, von Jahresanfang bis Anfang November um etwa 10,5% zu. Italienische Staatsanleihen erziel- ten ein Plus von 6,5% und portugiesi- sche Staatsanleihen kamen auf 9%. Deutsche Bundesanleihen hingegen verzeichneten im selben Zeitraum ein Minus von etwa 1,5%. Das Umfeld für weitere Kursgewinne ist durchaus positiv, weil die Anleger sich zunehmend auf die verbesser- ten Fundamentaldaten konzentrieren. So haben alle Peripheriestaaten – mit Ausnahme von Italien – deutliche Fort- schritte bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen gemacht. Hinzu kommt beispielsweise in Spanien eine stagnie- rende Arbeitslosigkeit. Die Ratingagen- tur Fitch veränderte Anfang November den Rating-Outlook auf „stabil“ und ho- noriert damit die Restrukturierung des Bankensektors sowie die verbesserten Fundamentaldaten des Landes. FAZIT Wenn sich die fundamentalen Rahmen- bedingungen in den nächsten Monaten weiter verbessern, sollten vor allem Staatsanleihen mit langen Laufzeiten profitieren. Neben attraktiven Kupons sind Kursgewinne aufgrund schrump- fender Risikoprämien zu erwarten. Den- noch sollten Anleger trotz aller positi- ven Meldungen die Risikostreuung ihrer Anlagen im Auge behalten, weil eine Verschärfung der Lage in Griechenland, Zypern und in Slowenien die Zinsen der Peripherie-Staatsanleihen auch schnell wieder steigen lassen kann. ZUR PERSON Alexander Posthoff ist Senior Portfoliomanager bei dem Anlei- hemanager BANTLEON, einem Spezialisten für sicherheitsorien- tierte Kapitalanlagen. Dort ist er für die Analyse von Zinsspreads zwischen EUR-Staatsanleihen, Quasi-Staatsanleihen sowie Pfandbriefen verantwortlich und entwickelt als Mitglied in diversen Anlageausschüssen von Publi- kums- und Spezialfonds Strategien zur Performanceoptimierung. www.bantleon.com Vermögen Kapitalkompass

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