17Internationalisierung 2013 Unternehmeredition | Klartext Titel der Kosteneffizienz und der Moderni- sierung ihrer Produktionskapazitäten nicht nachlassen. Staatliche Wirtschaftspolitik muss gute Rahmenbedingungen sichern Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit, die Innovationskraft oder die Finanzkraft der Unternehmen sind aber stark von den politischen Rahmenbedingungen hierzulande abhängig. Hier liegt es in der Hand der politisch Verantwortlichen in Deutschland, inwieweit bisherige Stär- ken auch in Zukunft Bestand haben. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichti- ger, dass die Politik die Aktions- und Re- aktionsräume der deutschen Industrie explizit für den Mittelstand durch ihre Arbeitsmarkt-, Steuer- oder Energiepoli- tik nicht noch weiter einengt. Aufgaben für die neue Bundesregie- rung sind aber auch die Sicherung und der Ausbau des Freihandels sowie der Abbau von Handelshemmnissen. Die WTO als Garant für freien Welthandel muss gestärkt werden. Solange keine WTO-Einigung möglich ist, unterstüt- zen wir deshalb die Bestrebungen für umfassende Freihandelsabkommen mit wichtigen Handelspartnern wie beispielsweise den USA. Erfolgsgarant: Gut ausgebildete Mitarbeiter – weltweit Der Erfolg auf den Weltmärkten ist kein Selbstläufer. Er muss regelmäßig hart erkämpft werden. Die Auslandsaktivi- täten sind nur dann von Erfolg gekrönt, wenn sie eingebunden sind in ein ver- lässliches, gut ausgebautes Netzwerk. Netzwerk und Standort sind viel ge- nutzte Schlagworte. Deshalb möchte ich sie reduzieren auf das, was in letz- ter Konsequenz hinter unseren Netz- werken und hinter unseren Standor- ten steckt: Es sind die Menschen – gut ausgebildete, erfahrene, exzellent zu- sammenarbeitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb bedeutet für einen mittelständischen Unternehmer, wie ich ihn verkörpere, das Wort Stand- orttreue weit mehr als das Festhalten an Gebäuden, Maschinen und indus- trieller Infrastruktur. Wir sehen uns als Teil einer Gemeinde, einer Stadt, einer Region, und das häufig schon seit Ge- nerationen. Vor allem unsere Mitarbei- ter liegen uns am Herzen. Nicht nur als Arbeitnehmer, sondern eben auch als Mitbürger, Nachbarn, Freunde. Diese Verantwortung leben wir nicht nur am Heimatstandort. Denn gut ausgebildete Mitarbeiter fehlen uns in vielen Ländern der Erde. Einmal uns selbst, aber auch unseren Kunden für den Einsatz der von uns geliefer- ten, in Betrieb und Wartung im Regel- fall anspruchsvoller Maschinen und Anlagen. Viele unserer ausländischen Kunden erwarten, dass wir uns als Maschinen- und Anlagenbauer vor Ort im Feld Bildung und Ausbildung enga- gieren. Denn ein Hauptengpass bei der Etablierung tragfähiger Strukturen im Ausland ist das Finden und Binden von qualifiziertem Personal. Hier könnte auch der Export des deutschen dualen Ausbildungssystems hilfreich sein. FAZIT: Perspektiven für die Zukunft schafft man in der Gegenwart Wir wollen an diesem Standort Deutschland bleiben. Aber wir sehen, dass sich die Wettbewerbssituation mit hohem Tempo verändert. Und ich habe den Eindruck, dass Politiker in Deutschland dies nur begrenzt wahr- nehmen. Sonst könnte man nicht an ei- nem so erfolgreichen System wie dem Arbeitsmarkt so massive Einschnitte planen, vor allem im Bereich der Flexi- bilität. Ich sage ganz offen: Der Kampf gegen Ungleichheiten klingt schön, aber man muss aufpassen, dass man die flexiblen Standortvorteile nicht auf dem politischen Altar der idealisierten Wunschvorstellungen opfert. Eigent- lich haben wir doch weltweit alle das gleiche Ziel: Wir wollen Wohlstand und stabile Gesellschaften für die Men- schen auf dieser Erde. Wenn aber das Ziel gleich ist, dann muss man doch auch einen gemeinsamen Weg finden können. Gerade der deutsche Mittel- stand könnte die Kultur des Wirtschaf- tens und der Selbstständigkeit vermit- teln und entscheidende Impulse für die Zukunft geben. Der Erfolg auf den Weltmärkten ist kein Selbstläufer. Wie managen Sie Ihre Internationalisierung? Teilen Sie Ihre Erfahrungen auf Facebook. http://facebook.com/VDMAonline