25Internationalisierung 2013 Unternehmeredition | Marken und Macher Unternehmerwelt in Fachmagazinen und setzt auf Social- Media-Kanäle – auf Facebook tummeln sich bereits knapp 1.300 Fans. Vor al- lem jedoch soll der Bekanntheitsgrad mit regionaler Radiowerbung erhöht werden: Beim Münchner Radiosender Arabella konnten Hörer drei Wochen lang ihr Lieblingsmarmeladenrezept einsenden. Im Sommer gab es die Ge- winnerkonfitüre dann in München in ausgewählten Supermärkten. Über den lokalen Nürnberger Radiosender Ra- Die neuen Chefs führten eine Konfi- türen-Biolinie ein und hatten damit genau das richtige Gespür, auch um sich von den großen Herstellern wie Schwartau oder Zentis abzuheben. „Mittlerweile macht das Biosegment 40 Prozent des gesamten Umsatzes aus“, sagt Hammelbacher. Unter Annes Feinste, der Vorname der Chefin ging in diese Marke ein, stehen die süßen Frühstücksleckereien in den Regalen des Biofachhandels. Künftig soll der Anteil eher größer als kleiner werden. Vor allem, um die nachhaltige Ausrich- tung des Unternehmens zu unterstrei- chen. Maintal bezieht seit 2010 zu 100% grünen Strom aus Windkraftanlagen aus der Gegend, hat Dächer mit Pho- tovoltaikanlagen bestückt und künftig noch mehr vor: „Wir wollen über eine gasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplung unseren Strom selbst herstellen“, sagt Hammelbacher. Auch der Verzicht auf Gentechnik gehört zu den Leitlinien. Zum anderen hat der Verkauf von Bio- marmelade jedoch auch betriebswirt- schaftliche Gründe: Die Margen sind deutlich besser als die von herkömm- lichen Produkten. Luft nach oben sehen die Franken vor allem in der Region. Sie wollen als bayerischesUnternehmenwahrgenom- men werden. Deswegen wurde bei der Klassiklinie der Deckel mit einer Bay- ernlandkarte und blau-weißen Bande- rolen verziert, um dem Verbraucher die Heimat und die regionale Verbunden- heit näher zu bringen. Um bekannter zu werden, schaltet Maintal Anzeigen Mittlerweile macht das Biosegment 40 Prozent des gesamten Umsatzes aus. dio F lobte Maintal sogar eine Marme- ladenkönigin aus. Eine Jury kürte das beste Rezept. „Der Budgettopf für die Werbung ist allerdings begrenzt“, sagt Feulner. Einen mittleren sechsstelligen Betrag investiert das Konfitüreunter- nehmen jährlich. Über die Grenzen wachsen Nur mit regionaler Ehre wollen und kön- nen sich die Franken allerdings nicht begnügen. Auch über die Grenzen hin- weg sollen die fränkischen Konfitüren ihren Weg finden. „Es wäre doch schön, wenn anstatt Sirup in den USA unser Hiffenmark gegessen würde“, scherzt Hammelbacher. Auch in Fernost gibt es die fränkische Marmelade mittlerweile. Derzeit ist ein Container auf dem Weg nach Asien. Dort wartet ein Importeur, der die Ware an die Händler verteilt. Bis zum Jahr 2024 soll sich der Auslandsan- teil auf 15% erhöhen. Momentan liegt er noch unter 10%. Doch planen die Fran- ken auch langfristig. „Meine Kinder, die jetzt 16 und 18 Jahre alt sind, könnten in zehn bis 15 Jahren in den Betrieb einstei- gen und ihn die 5. Generation fortfüh- ren“, sagt Feulner. Auf den Geschmack kommen sie zu Hause. Auf dem Frühstückstisch fin- det man ausschließlich Konfitüre aus der eigenen Produktion. „Vier, fünf verschiedene Sorten stehen bereit.“ Darunter ist auch immer ein Glas mit Hiffenmark. Selbst macht die Chefin die Konfitüre nicht. Schonender sei es, sie in der Fabrik herstellen zu lassen. schorr@unternehmeredition.de Konfitüre von Maintal: 10 Mio. Gläser produzieren die Franken jährlich.