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UE Internationalisierung 6-2013

49Internationalisierung 2013 Unternehmeredition | Finanzierung In- und Ausland berücksichtigt werden. Als Konsequenz von Basel III sind Kapi- talanforderungen an Banken heute dif- ferenzierter. Für viele Finanzierungs- formen steigen sie; das eher langfristig ausgelegte Leasing profitiert jedoch aufgrund gesunkener Anforderungen und wird somit immer attraktiver. So können Mittelständler von Konditionen verbesserten für individuelle Sale-and- Lease-back-Finanzierungen profitieren. Deshalb greifen mittlerweile fast 45% der deutschen Unternehmen auf diese Finanzierungsform zurück. Interne Finanzierung wird immer wichtiger Die Finanzkrise hat jedoch gezeigt, dass eine stabile interne Finanzierung eine immer wichtigere Rolle spielt, um das Wachstum voranzutreiben. Davon sind über 90% der deutschen Mittel- ständler überzeugt, deutlich mehr als noch vor ein paar Jahren. Denn 2010 waren es nur knapp 60%, die die inter- ne Finanzierung noch vor Fremdkapi- talinstrumenten wie Bankdarlehen ein- gesetzt haben. Eine wesentliche Rolle spielt da- bei das Working-Capital-Management. Denn durch besseres Mahnwesen, ein niedrigeres Vorratsvermögen sowie optimierte Zahlungsziele können Fir- men eigenes Kapital für Investitionen freisetzen. So konnten deutsche Mit- telständler die durchschnittliche Kapi- talbindungsdauer in den vergangenen drei Jahren um drei Tage reduzieren. Private-Equity-Beteiligungen und Un- ternehmensanleihen immer beliebter Da mittelständische Betriebe meist die Kontrolle über das eigene Unternehmen behalten wollen, wird auch der Verkauf von Minderheitsanteilen an Private- Equity-Investoren immer attraktiver. Die Anzahl der deutschen Mittelständler, die diese Option erwägen, ist von 15% im Jahr 2010 auf über 50% im Folgejahr ge- stiegen. In diesem Finanzierungsmodell sehen Firmen außerdem zwei weitere Vorteile: die Möglichkeiten, die Nachfol- Professionelles Cash-Management findet bei mittelständischen Unter- nehmen immer mehr Zuspruch. geregelung und die Investitionsoptionen für das Management schnell zu klären. Eine weitere Finanzierungsalter- native stellen Unternehmensanleihen dar: Knapp über 40% der deutschen Mittelständler berücksichtigen sie in ihrem Finanzierungsmix. Denn seit der Einführung des neuen Börsenseg- ments in Deutschland erfreuen sich Mittelstandsanleihen immer größerer Beliebtheit. Gesunkene Emissions- und Folgekosten sowie niedrigere Spreads ermöglichen es mittelständischen Un- ternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Mio. EUR, sich über den Kapitalmarkt zu finanzieren. Klei- neren Mittelständlern bleibt dieser Markt allerdings noch verwehrt: Man- gelnde Kapitalmarktkommunikation sowie das zu kleine Emissionsvolumen stellen immer noch große Hürden für kleine Betriebe dar. FAZIT International expandierende Mittel- ständler müssen sich heute nicht mehr auf Bankkredite beschränken. Sie haben die Möglichkeit, ihr Wachs- tum über verschiedene Wege zu finan- zieren. Doch eine Auslandsexpansion nimmt auch signifikante Management- kapazität in Anspruch. Die besondere Herausforderung für Mittelständler liegt also darin, bedarfsgerechte Finan- zierungsinstrumente in Abstimmung mit der gesamten Unternehmensstra- tegie zu identifizieren. Finanzierung weltweit: Die Diversifikation wird immer wichtiger. Die Studie von Roland Berger finden Sie unter: http://ue-mag.de/rolandberger

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