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UE Internationalisierung 6-2013

95Internationalisierung 2013 Unternehmeredition | Service den sich zum Teil bis zu mehrere hun- dert Kilometer voneinander entfernt. Noch schutzbedürftiger als die anderen In den Krankenhäusern kommen Fach- kräfte der Rehabilitation zum Einsatz. Bei vielen Verletzungen ist es möglich und deshalb notwendig, gleich mit der richtigen Nachsorge langfristi- gen Behinderungen vorzubeugen. Ein wichtiges Ziel sinnvoller Nothilfe ist sicherzustellen, dass in einer solchen Extremsituation die schutzbedürftigs- ten Menschen nicht vergessen wer- den, nämlich diejenigen, die schon vor der Katastrophe mit Behinderungen gelebt haben. Bei so schweren Verwüs- tungen wie aktuell auf den Philippinen sind diese Menschen oft nicht in der Lage, selbstständig Zugang zu Hilfs- angeboten zu finden. Sie müssen mit Rollstühlen oder Gehstützen ausge- stattet werden, um sich selbstständig bewegen zu können und den Kontakt zu Hilfsorganisationen zu finden. Rettung in der großen Blechwanne Einer dieser Menschen ist der zehnjäh- rige Joshua Diegas, der von Geburt an gelähmt ist. Als der große Sturm kam, wurde er von seiner Familie in einer großen Blechwanne schwimmend aus seinem Haus gerettet. Das war aller- dings schon am 16. Dezember 2011, als ein Vorgänger des Taifun Haiyan – der Tropensturm Washi – den Süden der Philippinen, besonders die Insel Mindanao, traf. Die siebenköpfige Fa- milie musste das gemeinsame Zuhau- se verlassen. Auch Joshuas großer alter Rollstuhl ging verloren. Völlig mittellos mussten sie gemeinsam mit fast 200 weiteren Familien in einem überfüllten Evakuierungszentrum in der städtischen Schule unterkommen. In dieser Situation lernten Mitarbeiter von Handicap International Joshua und seine Eltern kennen – und konnten dem Jungen einen neuen Rollstuhl be- sorgen. Mit dem neuen und seiner Grö- ße angepassten Rollstuhl wird Joshua von Tag zu Tag selbstständiger. Katastrophenvorsorge Selbstständigkeit kann für Menschen mit Behinderung lebensnotwendig sein, wenn die nächste Katastrophe eintrifft – und damit muss man auf den Philippinen wie in anderen Län- dern der Region auf jeden Fall rech- nen. Daher macht es viel Sinn, sich um Katastrophenvorsorge zu kümmern. Dafür sorgen seit mehreren Jahren nun Vorsorgeprojekte in asiatischen Ländern. Auch hier dürfen Menschen mit Behinderung nicht vergessen werden. Dafür arbeiten diese Projek- te mit den Behörden zusammen, füh- ren Evakuierungsübungen durch und mobilisieren die Bevölkerung, damit jede und jeder eine genau definierte Rolle und entsprechende Verantwor- tung übernimmt. Diese Arbeit trägt bereits Früchte: Als im Oktober der Zyklon Phailin auf das indische Orissa traf, forderte er aufgrund gelungener Evakuierungen „nur“ 14 Opfer im Ver- gleich zu über 10.000 beim letzten Zy- klon vor 14 Jahren. Nach der Katastrophe: Mit vereinten Kräften verteilen Betroffene die Hilfsgüter.

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