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UE Internationalisierung 6-2013

| Unternehmeredition Internationalisierung 201330 Wir haben die Zeit in den 80er und 90er Jahren genutzt, um uns in Europa breit zu machen und zum führenden Unter- nehmen zu avancieren. In der nächs- ten Phase, Anfang der 2000er Jahre, sind wir sehr stark in Nordamerika gewachsen. Hinter Deutschland ist das unser zweitstärkster Markt. Derzeit ist er unser Wachstumstreiber. Die euro- päischen Länder stagnieren eher. Seit 2007 haben wir uns darauf vorbereitet, die nächste Wachstumswelle in Asien einzuleiten. Wie weit sind Sie dort? Momentan ist der lokale Absatzmarkt noch nicht so stark. In den kommen- den zwei, drei Jahren soll aus China heraus die nächste Wachstumswelle kommen. Schnell sind wir zum Ergeb- nis gekommen, dass das nur gelingt, wenn wir vor Ort sind und sowohl für den heimischen Markt dort als auch für andere Länder in Europa und Nord- amerika produzieren. Mittlerweile ar- beiten dort 150 Mitarbeiter. Mit dieser Doppelstrategie fahren wir sehr gut. Der chinesische Markt ist zwar noch nicht der Wachstumstreiber. Er soll es aber werden. Woran liegt es, dass der chinesische Markt noch nicht richtig läuft? Zum einen sind wir relativ spät in den Markt eingetreten. Unsere Konkurren- ten waren fünf bis zehn Jahre früher am Start. Zum anderen ist der Markt in der Breite immer noch sehr preissen- sitiv und auf günstigere Produkte aus- gelegt. Darauf liegt nicht unser Fokus. Zudem ist China ein riesiges Land. Es dauert eine Weile, bis man dort eine In- frastruktur aufgebaut hat. Der Service rund um die Produkte ist für uns sehr wichtig. In China bauen wir momen- tan unser Netz auf. Deswegen ist der Markteintritt nicht ganz einfach. Müssen die Mitarbeiter in Balingen durch die Internationalisierung um ihren Arbeitsplatz fürchten? Nein. Durch die Expansion in andere Märkte haben wir in Deutschland so- gar Arbeitsplätze geschaffen. Die neu- en Geschäftsfelder sorgen für Stabili- tät. High-End-Produkte kommen auch weiterhin aus Deutschland. Durch die Produktergänzung aus China sind wir breiter und besser aufgestellt. Auch in Südamerika wollen Sie wach- sen. Was macht den Markt dort für Sie so interessant? Die Kultur und die Essgewohnheiten etwa in Brasilien ähneln unseren doch sehr. Deswegen ist der Markt für uns prädestiniert. Wir haben bereits eine Tochtergesellschaft in Argentinien, al- lerdings keine Produktionsstätte dort. Die können wir uns mittelfristig in Bra- silien vorstellen. Wie groß ist Ihr Auslandsanteil momentan? Rechnet man unsere Leasinggesell- schaft heraus, liegt der Auslandsum- satz jetzt schon bei 75 Prozent des Gesamtumsatzes. Wir gehen davon aus, dass sich das Verhältnis in den kommenden Jahren auf 80 zu 20 Pro- zent einpendeln wird. Kurzfristig wird Nordamerika stark wachsen. Mittelfris- tig soll das Wachstum aus China und Südamerika kommen. Wie soll sich Ihr Umsatz entwickeln? Wir hatten im Jahr 2009 eine kleine Del- le, ansonsten jedoch ein kontinuierliches Wachstum. 2012 lag der Umsatz bei 450 Mio. EUR. Spätestens im Jahr 2015 soll dieser auf 500 Mio. EUR klettern. Alles was wir tun, ist auf Wachstum ausgerich- tet. Wir wollen jedoch nicht sprunghaft, sondern gleichmäßig organisch wachsen. Hemmt der Rückkauf der BWK- Anteile Ihre Investitionsneigung? Dieser belastet uns nicht. Hätte uns das gehemmt, wäre die BWK auch nicht ausgestiegen. Nahtlos können wir unsere Strategien fortführen. Dann kommt eine Anleihe oder ein Börsengang für Sie nicht in Frage? Wir haben eine solide finanzielle Basis, deswegen kommt die Begebung einer Anleihe oder die Platzierung von Antei- len nicht in Frage. Mit unseren Banklini- en können wir das Wachstum stemmen. Vielen Dank für das Gespräch. schorr@unternehmeredition.de Bizerba Gebäude in Balingen: Auf der Schwäbischen Alb entwickelt das Unternehmen seine Hightech-Produkte. Seit 2007 haben wir uns darauf vorbereitet, die nächste Wachstumswelle in Asien einzuleiten. Unternehmerwelt Entscheider im Gespräch

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