Kommentar
Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“96 www.unternehmeredition.de Goldminenaktien unter Druck – Niedrige Preise bieten Chancen für Anleger Alles andere als gut liefen zuletzt die Aktien der Goldminen- betreiber: Noch stärker als das Edelmetall selbst gerieten sie unter Druck. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Zum einen leiden die Unternehmen weltweit an den hohen Förderkosten. Diese steigen jährlich um bis zu 10%. In Südafrika etwa wird mittlerweile so tief gebohrt, dass die Förderung an die Rentabilitätsgrenze stößt. Dazu kamen immer wieder Streiks bei den großen Förderern. Viele Minenfirmen bauen sich deswegen ein zweites Stand- bein auf: Die Wiedergewinnung, also das Recycling von Gold aus Elektroschrott, wird für sie immer bedeutender. Auch ein banaleres Problem macht den Titeln zu schaffen: Vermögensanlage Nachdem die Marke von 8.000 Punkten im DAX eine Zeit lang gehalten hat und der Sprung über das Allzeithoch von Experten nicht mehr in Frage gestellt wurde, kehrt die Nervosität zurück. Vor allem die unsichere politische Situation in Italien nach den Wahlen bereitet Sorgen. Aber auch die konjunkturellen Unsicherheiten in Spanien und Frankreich erinnern so manchen Investor daran, dass die Euro-Krise längst nicht ausgestanden ist und sich auch Deutschland nicht abnabeln kann. Japan druckt massiv Geld Was bleibt, ist die Frage nach den Alternativen zu Aktien. Solange die Notenbanken weltweit Massen an Geld drucken und die Renditen für Staatsanleihen weiter fallen oder zu- mindest stagnieren, sind Anlagen in Aktien nahezu alter- nativlos. Zuletzt kündigte die Notenbank in Japan an, geldpolitische Operationen durchzuführen, so dass die Geldbasis dort jährlich um rund eine halbe Billion EUR steigt. Das sorgt für einen schwachen Yen und eine hö- here Nachfrage nach japanischen Gütern im Ausland. Der Nikkei schaltete deswegen wieder in den Boom-Mo- dus und zog kräftig an. Viele Unternehmen, ob in Japan oder in Deutschland, sind immer noch günstig bewertet und glänzen mit einer hohen Dividendenrendite. Auch deswegen stehen viele Indizes wie der MDAX oder der Dow Jones in den USA immer noch nahe ihrer Höchst- stände. Und das könnte auch künftig so bleiben. Tobias Schorr schorr@unternehmeredition.de Kapital-Kompass Aus Mangel an Alternativen Kommentar Seit 2003 sind sogenannte ETFs (Exchange Trades Funds) mit physischem Gold hinterlegt. Die in diesen Produkten verbriefte Goldmenge stieg in den vergangenen Jahren ex- orbitant an. Anstatt in die Goldminen direkt investierten Anleger lieber in die ETFs. In den vergangenen Monaten verzeichneten Goldminenfonds starke Abflüsse. Chart- technisch ist ein deutlicher Abwärtstrend erkennbar. Ein Absturz wie im Jahr 2008 ist allerdings nicht zu befürch- ten. Und für einen steigenden Goldpreis gibt es momen- tan gleich mehrere Argumente: Die Enteignung der Men- schen in Zypern bereitet auch den Menschen hierzulande sorgen. Sie befürchten, dass dieses Modell nicht nur im Inselstaat angewandt werden könnte. Zudem schürt die expansive Geldpolitik der Notenbanken weltweit die Angst vor einer Geldentwertung und einem negativen Realzins. Der liegt vor, wenn der Marktzins unterhalb der Inflations- rate liegt. Das könnte eine Flucht in Gold nach sich ziehen. In der Vergangenheit zog eine Erholung des Goldpreises häufig eine noch positivere Auswirkung auf die Goldmi- nenaktien nach sich. Antizyklische Anleger investieren bereits jetzt in die Betreiber. Viele Titel sind dividenden- stark und zu tief gefallen. Goldinvestments sollten immer nur eine Beimischung für das Depot sein. Tobias Schorr schorr@unternehmeredition.de (c) Tai-Pan Punkte 45,00 50,00 60,00 70,00 80,00 90,00 100,00 120,00 LOG 03.01.2005 08.04.20132122 Kurse 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Kurs:83,91 DJ US Gold Mining