Scholpp AG: Industriemontage-Spezialist wächst mit der Globalisierung
Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“88 www.unternehmeredition.de Fallstudie: Beteiligungskapital stärkt Finanzbasis Scholpp AG: Industriemontage-Spezialist wächst mit der Globalisierung international tätiger Montagedienstleister eine führende Marktposition in Deutschland erarbeitet, auch in Europa ist das Unternehmen einer von zwei Topanbietern. Seine Erlöse haben sich mehr als verdoppelt. 85% des Umsat- zes werden weltweit mit Industriemontage erzielt, auch ein Zweig für Zeitarbeit – „TimeProfessionals“ – gehört zur Gruppe. Immer mehr seiner Kunden begleitet das Unternehmen ins Ausland. Wenn Karosseriepressen und Fertigungslinien der Autoindustrie, Zeitungsrotationen, Werkzeugmaschinen oder gar komplette Reinsträume von einem Standort an den anderen, oft von Kontinent zu Kontinent, verlagert werden, warten äußerst anspruchs- volle Aufgaben auf die „Scholppianer“, die über viel Know- how verfügen. Auch der eine oder andere Spezialauftrag wird an sie herangetragen, wie etwa die vollständige Ein- richtung des Automuseums von Mercedes-Benz oder der Transport der letzten Concorde von Paris ins Auto- und Technikmuseum Sinsheim. Mit mehreren Niederlassun- gen sind sie inzwischen im Ausland vertreten, von Bar- celona bis China und Malaysia. Die Aktivitäten sollen Was Globalisierung bedeutet, zeigt exemplarisch die Scholpp AG in Stuttgart: Das Unternehmen, einst ein regio- naler Krandienstleister, bringt komplette Maschinen und Anlagen von hier nach dort – einschließlich Abbau, Mo- dernisierung und Aufbau. Da solche Verlagerungen inter- national immer mehr gefragt sind und zudem die Nachfolge zu klären war, haben die Eigentümer die Private-Equity- Gesellschaft Odewald als Beteiligungspartner ins Boot geholt. Die Kapitalbasis von Scholpp wurde damit so ge- stärkt, dass viel Spielraum für neues Wachstum im Kern- geschäft der weltweiten Industriemontage und auch für Firmenübernahmen besteht. Unternehmer und Finanzinvestor demonstrieren Zusammengehörigkeit „Wir“, sagt Prof. Ernst-Moritz Lipp, wenn er von Scholpp spricht: „Ein Zusammengehörigkeitsgefühl ist das A und O für den Erfolg.“ Lipp, Geschäftsführer und Partner von Odewald, und Wolfgang E. Mueller, Vorstandsvorsitzen- der und Miteigentümer von Scholpp, kannten sich schon jahrelang gut. Deshalb wandte sich Mueller an Lipp, als wegen Wachstums und weiteren Internationalisierungs- bedarfs an eine Finanzstärkung gedacht wurde. Der 62 Jahre alte CEO und sein Mitgesellschafter Martin Scholpp, ein Sohn des Firmengründers, wollten aber die Mehrheit behalten, während Odewald in der Regel Mehrheitsbetei- ligungen eingeht. Lipp akzeptierte den Wunsch dennoch. „Eine Minderheit ist kein Problem für uns“, sagt er, „sofern Einvernehmen bei wichtigen Entscheidungen gewährleis- tet ist, vom Budget über Akquisitionen bis zu Personal- entscheidungen auf Führungsebene.“ Industrieanlagen von Kontinent zu Kontinent Der im Wartungs- und Montagegeschäft erfahrene Mueller hatte sich 2005 an Scholpp beteiligt, als ein anderer Grün- dersohn ausgeschieden war. Seitdem hat sich Scholpp als Fallstudien Kurzprofil: Scholpp AG Gründungsjahr: 1956 Branche: Weltweite Industriemontage Unternehmenssitz: Stuttgart Mitarbeiterzahl: 1.200 Umsatz 2012: 125 Mio. EUR Internet: www.scholpp.de Vom regionalen Dienstleister zum Global Player: die Scholpp AG aus Stuttgart Foto:ScholppAG