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Unternehmeredition 2/2013

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“ 101www.unternehmeredition.de Vermögensanlage Privatvermögen schafft wirtschaftliche Sicherheit durch Diversifikation der Einnahmeströme der Familie. Ent- sprechend können Ausschüttungszeitpunkte aus dem Unternehmen vollkommen unabhängig terminiert wer- den, da seitens der Familie kein Entnahmebedarf zur Finanzierung privater Notwendigkeiten besteht. Ge- winne können so für Wachstumsinvestitionen auch mehrere Jahre im Unternehmen verbleiben oder zur rechten Zeit steueroptimal an die Unternehmensinhaber ausgekehrt werden. Durch externe Einflüsse können auch große, etablierte und wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen unver- schuldet in massive wirtschaftliche Schieflage geraten. Privatvermögen stellt in einer solchen Bedrohungs- situation einen wichtigen Baustein der wirtschaftlichen Bestandssicherung der Unternehmerfamilie dar. Privatvermögen schafft eine tatsächliche und gefühlte Unabhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens. Erst diese ermöglicht eine sachliche, weil persönlich weniger involvierte Beschäftigung auch mit kritischen Fragestellungen in der Unternehmens- steuerung. Ein großvolumiges Privatvermögen schafft wirtschaft- lichen Freiraum für offensivere unternehmerische Aktivitäten oder Beteiligungsprojekte. Letztlich muss die Familie in solchen Situationen das Eigenkapital ihres Unternehmens stärken und darauf verzichten, über die Beträge hinaus, die sie „zum Leben“ benötigt, dem Unternehmen weitere Gelder zu entziehen und dessen Entwicklung hierdurch womöglich zu gefähr- den oder sich in finanzielle Abhängigkeit Dritter, wie bei- spielsweise Banken, zu begeben. Der eigene Betrieb als „vertrautes Asset“ Aber selbst wenn es dem Betrieb gut geht, sind viele Familien nicht gewillt, mehr Geld als nötig zu entnehmen und in den privaten Finanzkreislauf zu transferieren. Zunächst einmal kennt der Unternehmer seinen Betrieb als „Asset“ in- und auswendig und kann dessen Investi- tionschancen und -risiken hinreichend einschätzen. Er kennt seine Kunden, seine Zulieferer, die für den Betrieb relevanten Märkte und volkswirtschaftlichen Rahmen- bedingungen. Er hat eine professionelle Infrastruktur für Management, Controlling, Verwaltung, Einkauf, Produk- tion und Vertrieb. Misstrauen gegenüber der Vermögensanlage Demgegenüber sind ihm die ökonomischen und markt- spezifischen Parameter der privaten Vermögensanlage nicht vertraut und nicht selten suspekt. Substanzvernich- tende Finanzkrisen, wiederkehrende Blasenbildungen in Immobilienmärkten und provisionsgierige Finanzdienst- leister leisten ihren Beitrag dazu, dass der Unternehmer ein starkes Misstrauen gegenüber jeglicher Form privater Vermögensanlage entwickelt. Zudem ist er der festen Überzeugung, dass kein Vermögensinvestment auch nur annähernd die Rendite erwirtschaften kann, die das eigene Unternehmen für ihn vorhält. Eventuelle Exit-Entscheidungen können allein aufgrund unternehmens- und marktspezifischer Kriterien getroffen und nicht dem Altersversorgungsinteresse der in den unternehmerischen Ruhestand wechselnden Unter- nehmergeneration untergeordnet werden. Privatvermögen kann im Gegensatz zu Unternehmens- anteilen recht unproblematisch auch kleinteilig an die nachfolgende Generation übertragen werden. So bietet sich die Möglichkeit eines schrittweisen und auf Wunsch auch sehr langsamen Vermögensübergangs bzw. der Heranführung der Nachkommen an die Vermögens- und Unternehmenssteuerung an. Bei mehreren Nachkommen kann unproblematisch eine Kompensation zwischen denjenigen Kindern oder Erben geschaffen werden, die in die Unternehmens- nachfolge eintreten, und denjenigen, die beruflich einen anderen Weg gehen. Sollten mehrere Erben die Unternehmensnachfolge antreten, bestehen häufig unterschiedliche Risiko- neigungen und divergierende Kreativitätsgrade. Sollte der eher konservative, die elterliche Linie fortführende Erbe die Unternehmensentwicklung weitgehend be- herrschen, so könnte sich der kreativere, dem Risiko aufgeschlossenere Erbe in seinem Tatendrang einge- engt fühlen. Sollte er aber neben der Beteiligung am Familienunternehmen auch ein diversifiziertes Privat- vermögen geerbt haben, kann er dort zur Kompensation eigene Projekte und unternehmerische Ideen verfolgen, was durchaus zur Entspannung im Verhältnis der Ge- schwister zueinander beitragen wird. Fazit: Aus Sicht der Unternehmerfamilie sprechen viele Gründe für den Aufbau eines angemessenen Privatvermögens bereits in der Phase des aktiven unternehmerischen Wirkens. Um den Vorgang des Vermögensaufbaus und -managements nach unternehmerischen Prinzipien zu professionalisieren, kann es von großem Nutzen sein, den gesamten Steuerungsprozess in die Hände eines Family Office zu geben.

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