Spielte letztes Jahr die gute Konjunktur dem Weihnachtsgeschäft in die Hände, sieht es dieses Jahr düsterer aus: Durchschnittlich 219 Euro wollen deutsche Verbraucher für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Das ist einer der niedrigsten Werte seit sieben Jahren. Das ergibt eine aktuelle Studie von Ernst & Young.
Letztes Jahr planten die Deutschen noch 273 Euro für Weihnachtsgeschenke ein. Im Vergleich dazu entspricht der diesjährige Wert von 219 Euro einem Rückgang um 20 Prozent. Zuletzt fiel das Budget für Weihnachtsgeschenke 2011 niedriger aus. Damals wollten Verbraucher 2013 Euro ausgeben. Vor allem junge Menschen zwischen unter 36 Jahren wollen dieses Jahr offensichtlich sparen: Sie planen 38 Prozent weniger für Weihanchtsgeschenke ein. Aufgrund dieser eher jungen Zielgruppe dürfte vor allem der Online-Handel unter dem Sparverhalten leiden: Nur noch 40 Euro statt wie letztes Jahr 64 Euro wollen die Verbraucher im Internet ausgeben. Der Online-Anteil am Weihnachtsgeschäft sinkt dadurch von 23 auf 18 Prozent. Der Rückgang der Investitionsbereitschaft ist jedoch bei allen Alters- und Einkommensklassen zu beobachten, ebenso wie in Ost- und Westdeutschland.
Der Rückgang des privaten Konsums ist insofern problematisch, als er zuletzt eine wichtige Konjunkturstütze in Deutschland war. Aufgrund des unsicheren geopolitischen Umfelds hatten vor allem auf den Außenhandel angewiesene Wirtschaftszweige gelitten. Verliert nun auch der Heimatmarkt an Schwung, könnte das die unsichere wirtschaftliche Lage weiter verstärken. Zuletzt korrigierte der Sachverständigenrat der Wirtschaft seine Wachstumsprognose für dieses und nächstes Jahr herunter. 2014 erwarten die Experten ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent, im Frühjahr waren es noch 1,9 Prozent. Kommendes Jahr soll das Wachstum bei gerade mal einem Prozent liegen. www.ey.com