Familienunternehmen setzen auf Internationalisierung

Deutsche Familienunternehmen setzen ihren Wachstumskurs fort, auch jenseits der Heimatmärkte. Bereits ein Drittel der Umsätze wird im Ausland erwirtschaftet. Die wichtigste Zielregion der Auslandsaktivitäten ist nach wie vor Europa. Das größte Wachstumspotenzial sehen sie aber in der Ferne.

Kulturelles Verständnis entscheidend für den Erfolg im Ausland

Die Familienunternehmen kennen in der Regel die vielfältigen Risiken, die der Gang über die Grenze mit sich bringt. Für viele inhabergeführte Unternehmen stellt das Verständnis der unterschiedlichen Kulturen und Geschäftspraktiken die größte Hürde auf dem Weg zu einem erfolgreichen Auslandsengagement dar. Doch nicht nur die unterschiedlichen Kulturen und Bräuche beeinflussen die Auslandsaktivitäten. Große Probleme können durch fehlende Rechtssicherheit, politische Instabilität oder unzureichend gute und qualifizierte Mitarbeiter im Zielland entstehen. Es verwundert daher kaum, dass auch namhafte Unternehmen in einigen Fällen wieder die Rückreise nach Deutschland angetreten und zuvor ins Ausland verlagerte Aktivitäten zurückgeholt haben.

Fazit

Deutsche Familienunternehmen setzen bei ihrem Wachstumskurs auf Internationalisierung. Die Chancen sind enorm, aber auch die Risiken. Inhabergeführte Unternehmen sollten bei ihren Auslandsaktivitäten einen kühlen Kopf bewahren und auf ihre Stärken setzen: ihre ausgeprägte Kundennähe und ihren positiven Ruf als deutsches Familienunternehmen. Denn auch im Ausland werden inhabergeführte Unternehmen nicht selten per se als vertrauenswürdiger wahrgenommen. Schließlich ist das Konzept „Familienunternehmen“ weltweit mit positiven Assoziationen verbunden und schafft Vertrauen in die langfristige Orientierung des Unternehmens. Diesen strategischen Vorteil gilt es für familiengeführte Unternehmen unbedingt zu nutzen.


Zur Person

Dr. Peter Bartels (© PricewaterhouseCoopers AG)Dr. Peter Bartels ist seit Juli 2010 Mitglied des Vorstands von PwC Deutschland und leitet den Geschäftsbereich „Familienunternehmen und Mittelstand“. Er verfügt über 22 Jahre Berufserfahrung im Bereich der Jahresabschlussprüfung und Transaktionsberatung, davon insbesondere die integrierte Prüfung und Beratung (häufig börsennotierter) eigentümergeführter Unternehmen und Unternehmensgruppen. www.pwc.de/familienunternehmen

Autorenprofil

Dr. Peter Bartels ist Mitglied des Vorstands und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. www.pwc.de

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