Die Digitalisierung schenkt Unternehmen nicht nur mehr Arbeitszeit, sie sie reduziert auch die Steuerlast. Deutschland hinkt allerdings hinterher.
Die Digitalisierung ist für Mittelständler Chance und Bedrohung zugleich: Chance, weil sie neue Kundengruppen und Vertriebswege erschließen können. Gefahr, weil für nicht wenige eine Revolution ihres Geschäftsmodells ansteht, vor allem im Einzelhandel. Die Studie „Paying Taxes“ der Prüfgesellschaft PwC zeigt eine besonders schöne Begleiterscheinung auf: Demnach reduziert die Digitalisierung auch die Steuerlast.
Denn dank der digitalen Steuererklärung und des elektronischen Zahlungsverkehrs kann die Steuerlast viel effizienter erhoben werden. 40,8 Prozent ihrer Gewinne mussten Unternehmen weltweit 2014 an den Staat abtreten. 2004 waren es noch 52,2 Prozent. Europäische KMU wurden zuletzt mit gar nur 40,6 belastet. Auch sparen die Unternehmen wertvolle Arbeitszeit: Nur noch 173 Stunden im Jahr benötigen europäische KMU durchschnittlich für ihre Steuerangelegenheiten. Weltweit sind es noch 261 Stunden.
Deutschland liegt allerdings hinter dem europäischen Schnitt: Insgesamt müssen KMU hierzulande 48,8 Prozent ihrer Gewinne versteuern. In der Schweiz sind es nur 28,2 Prozent, in Großbritannien 32 Prozent. Laut PwC liegt das aber nicht daran, dass die Digitalisierung hierzulande wenig fortgeschritten sei. Vielmehr seien die Steuerbelastung hoch und das Steuersystem noch relativ ineffizient. Im Schnitt müssen deutsche KMU 218 Arbeitsstunden im Jahr in ihre Steuerangelegenheiten stecken, in der Schweiz sind es 63. www.pwc.de