Chinesische M&A-Transaktionen in Europa reißen nicht ab. Deutschland ist dabei immer noch beliebtestes Zielland. Das zeigt auch in diesem Jahr die Studie „Chinesische Unternehmenskäufe in Europa“ von EY.
Auch für 2015 hat die Prüf- und Beratungsgesellschaft EY chinesische M&A-Transaktionen in Europa untersucht. Sie zählt dabei 179 Deals, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Deutschland ist dabei wiederholt beliebtester Zielmarkt: 2015 mit 36 Transaktionen. Wie rasant das Interesse chinesischer an deutschen Unternehmen gestiegen ist, zeigen folgende Zahlen: Noch 2009 fanden nur zwei Deals in Deutschland statt. Wie im Jahr zuvor befindet sich Großbritannien auf Platz zwei der Beliebtheitsskala. Der Abstand wird jedoch geringer: Gab es 2014 noch 26 chinesische M&A-Transaktionen im Inselreich, waren es 2015 schon 34. Auch die anderen Zielmärkte steigerten ihre Beliebtheit: Frankreich verzeichnete 20 Deals, Italien 17 und Russland und Spanien zwölf beziehungsweise neun.
Die ganz großen Deals sind Deutschland noch verwehrt. Hier kaufen sich Chinesen mehr in Familienunternehmen ein, die durch keine Börsenbewertung glänzen oder multinational aufgestellt sind. Größter öffentlicher Deal war die Übernahme der Privatbank Hauck & Aufhäuser durch die Industriegruppe Fosun für 210 Mio. Euro. Top-Akquisitionsziel in Deutschland waren weiterhin Industrieunternehmen, auf die zwölf Transaktionen fielen. Dafür spricht auch der erste Kauf im Jahr 2016: Der Chemiekonzern ChemChina schlug beim Münchner Maschinenbauer Krauss Maffei für 925 Mio. Euro zu. www.ey.com