BDI und DIHK senken Wachstumsprognose

Nach dem das Kieler Institut für Weltwirtschaft vor gut einer Woche seine Wachstumsprognose für 2014 gesenkt hat, ziehen nun andere Marktbeobachter nach. BDI und DIHK gehen mittlerweile von 1,5 Prozent Wachstum aus.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gibt dabei vor allem die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten als Grund an. Die Unsicherheit auf Seite der Unternehmen nehme zu, sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo der Süddeutschen Zeitung. Aber auch politische Initiativen wie der Mindestlohn und die Rente mit 63 sorgten nicht gerade für Zuversicht. Als ein großes Problem sehen BDI und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fehlende Investitionen in Deutschland. Allein in der aktuellen Legislaturperiode gebe es 15 Mrd. Euro Überschuss, so DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer zum Berliner Tagesspiegel. Diese könnten sehr gut in Infrastruktur und Bildung investiert werden. „Klar ist, dass wir eine Restrukturierung der Staatsfinanzen hinter uns haben. Nun muss es darum gehen, dass wir den investiven Anteil der Staatsausgaben erhöhen“, meinte auch BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber im Deutschlandfunk.

Vor allem bei der IT-Infrastruktur sehen beide Verbände großen Nachholbedarf. „Wir stehen an der Schwelle zur Digitalisierung unserer Volkswirtschaften, egal ob sie in den USA, in Frankreich oder in Deutschland sind. Und dort müssen wir die öffentliche Infrastruktur deutlich verbessern“, so Kerber weiter. Viele deutsche Mittelständler befänden sich im ländlichen Raum, wo eine gute Datenübertragungsrate oft nicht gewährleistet ist. „Würde der Staat dort stärker und schneller für einen Ausbau der Infrastruktur sorgen, würden die privaten Investitionen in einem noch deutlicheren Maße nachrücken“. Für die vielfach ausgerufene Industrie 4.0 wäre es wohl dringend notwendig. www.dihk.de, www.bdi.eu

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