Das Kieler Institut für Weltwirtschaft ist das erste Wirtschaftsforschungsinstitut, das seine Wachstumsprognose für 2014 heruntersetzt. Um 1,4 Prozent soll das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr zulegen – deutlich weniger als die zwei Prozent, die im Juni prognostiziert wurden.
Grund für die Abschwächung des Wachstums sei der schwache Verlauf im Sommerhalbjahr. Wegen des Ukraine-Konflikts hätten sich die Exporterwartungen abgeschwächt und die Unternehmen hielten sich mit Investitionen zurück. Generell geht das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) jedoch weiterhin von einem „sehr kräftigen Aufschwung“ aus, bedingt durch die in weiten Teilen der Welt expansive Geldpolitik. Die Immobilien-Branche erlebe einen regelrechten Boom, allein für den Wohnungsbau geht das IfW von einem Investitionsplus von 3,3 Prozent für dieses und nächstes Jahr aus. Auch die Ausrüstungsinvestitionen sollen im nächsten Jahr wieder kräftig zulegen, von 4,6 auf 8,4 Prozent. Wenn die politischen Spannungen nachlassen und die Eurokrise im Zaum gehalten wird, könnte das Wachstum im nächsten Jahr bei 1,9 Prozent liegen. Doch die positive Nachricht birgt auch einen Wermutstropfen: Auf jeden Boom folge gewöhnlich eine Rezession, so die Forscher. Die Stabilitätsrisiken dürften also weiter zunehmen. www.ifw-kiel.de