Zwei Jahre FamilienUnternehmerTUM

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Vor zwei Jahren startete die Initiative FamilienUnternehmerTUM von UnternehmerTUM, Europas größtem Zentrum für Innovation und Gründung. Ziel war es zu diesem Zeitpunkt, die Innovationsfähigkeit von mittelständischen und familiengeführten Unternehmen zu stärken und Kooperationen mit Start-ups zu fördern. Seit dem Start entstand nach Angaben von UnternehmerTUM ein Ökosystem mit über 600 Familienunternehmen. Über 100 Projekte seien umgesetzt worden, und 142 Mio. EUR von 150 Family Offices wurden in Start-ups investiert. Nach Meinung der Expertinnen und Experten von FamilienUnternehmerTUM braucht es mehrere Schritte für mehr Innovation.

Mittelständler sollten bei Forschung, Start-up-Szene, etablierten Unternehmen und VCs aktuelle Technologien und Innovationsmethoden kennenlernen und sich mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen austauschen. Ein starkes Netzwerk helfe, die eigene technologische, und wirtschaftliche Entwicklung zu verstehen und sich entsprechend auszurichten. Zunächst müsse aber ein genaues Bild davon entwickelt und priorisiert werden, was im Unternehmen erreicht werden soll. Soll die Innovationskultur für Mitarbeitende gestärkt werden oder mithilfe von Start-up-Technologien Prozesse optimiert werden? Ein Online-Innovation-Assessment könne dabei helfen, ein ganzheitliches Bild vom Unternehmen zu erhalten.

Mit der Digitalisierung beginnen

Die Aufgaben der Digitalisierung könnten zunächst überwältigend erscheinen – aber der Start sei auch möglich ohne eine umfassende KI-Strategie. Oft reiche schon ein einzelnes Projekt, um ein Verständnis für die Technologie im Unternehmen zu schaffen. Generative KI könne beispielsweise Kaufverhalten im Customer Service analysieren, Inhalte im Marketing erstellen oder bei der Fehlerbehebung in der Softwareentwicklung unterstützen. Auch mit einem kleineren Budget und schlanken digitalen Anwendungen ließen sich hier sich erste Schritte machen.

Nützlich sein könnten auch Co-Innovationsprojekte, bei denen Partner aus unterschiedlichen Branchen gemeinsam an neuen Produkten arbeiten. Dies könnten Start-ups, andere Unternehmen oder staatliche Institute sein. Innovationsarbeit braucht Zeit, bis sie Früchte trägt. Dies passe gut zu den langfristigen, generationenübergreifenden Strategien familiengeführter Unternehmen. Nachfolgerinnen und Nachfolger können hierbei unterstützen, indem sie eigene Netzwerke aufbauen, Innovationsmethoden und -kultur erlernen und in die Innovationsstrategie des Unternehmens einbringen.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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