Ein starkes Wachstum bei sogenannten Zombieunternehmen sehen 120 deutsche Ökonomen. Dies geht aus einer Befragung des Ökonomen-Panels des Münchener ifo-Instituts hervor. Als „Zombieunternehmen“ werden stark verschuldete Betriebe bezeichnet, die mit dem laufenden Geschäftsbetrieb nicht in der Lage sind, die Zinsen für die aufgenommenen Kredite zu bedienen und daher weitere Darlehen aufnehmen.
Vielfältige Ursachen für den Anstieg
86% der befragten Experten schätzen, dass die Anzahl von Zombieunternehmen seit Beginn der Coronakrise im März 2020 gestiegen ist. 9% erkennen keine Veränderung zum Vorkrisenniveau. Keiner der Befragten geht davon aus, dass die Anzahl der Zombieunternehmen seit Beginn der Coronakrise rückläufig ist. Als Ursache für den Anstieg sieht die überwiegende Zahl der Experten die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht, die bis zum 30. September Bestand hatte. Seit dem 1. Oktober müssen zahlungsunfähige Betriebe wieder Insolvenz anmelden. Ein weiterer Grund sei das Kurzarbeitergeld, das die Unternehmen bei den Lohnzahlungen entlastet sowie die zu leichtfertige Vergabe von Krediten aufgrund von politischem Druck.
Mehr Insolvenzen erwartet
Nachdem die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen seit Beginn der Coronakrise im März 2020 in Deutschland sogar rückläufig war, wird sich dieser Trend nach Ende der wirtschaftspolitischen Hilfsmaßnahmen umkehren. Diese Ansicht vertritt mit 96% die überwältigende Mehrheit der befragten Ökonomen. 32% rechnen sogar mit einem starken Anstieg der Unternehmensinsolvenzen nach Ende der Hilfsmaßnahmen. Jeweils 1% geht von gleichbleibenden oder eher sinkenden Zahlen aus.
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Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.