Das vergangene Jahr ließe sich mit vielen Attributen beschreiben – ruhig oder ereignislos gehören jedoch nicht in dieses Repertoire. Besonders in der Wirtschaft schien die Situation drastisch, ganze Branchen kämpften um ihr Überleben inmitten von Inflation, Energiekrise und Schuldenbremse. Dramatische Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland verkündeten Medien und Branchensprecher. Doch wie viel davon ist tatsächlich eingetreten? Wirtschaftsinformationsanbieter databyte wertete das Handelsregister aus, um 2023 ein Fazit zu schenken.
Gesamtwirtschaftliche Insolvenzen 2022 und 2023
Die gesamtwirtschaftlichen Insolvenzen verzeichneten im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 einen leichten Anstieg um 6%. Im darauffolgenden Jahr 2023 stieg diese Zahl jedoch drastisch um 38%. Insbesondere in den Monaten Juni, November und Dezember wurden Zuwächse von 49%, 45% und 62% verzeichnet. Insgesamt wurden 9.793 Firmenpleiten im Handelsregister erfasst, während die Gründungszahlen trotz der Gesamtumstände um 9% zurückgingen. Besonders die Monate November und Dezember wirkten sich mit einem Rückgang von -26% und -51% negativ aus. Dennoch stärken 118.169 Zuwächse den Wirtschaftsstandort.
Struktur der Neugründungen nach Branchen
Im Detail zeigt sich, dass der Sektor Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben, einschließlich Unternehmensberatungen, die meisten Neugründungen mit 32.980 Unternehmen verbuchte. Auf dem zweiten Platz liegen Finanzdienstleistungs-Erbringer mit 23.419 Einträgen, gefolgt vom Grundstücks- und Wohnungswesen mit 15.373 Unternehmen. Trotzdem verzeichneten alle drei Top-Branchen im Vergleich zu 2022 einen Rückgang der Neugründungen.
Insolvenzen in Schlüsselbranchen
Branchen wie Großhandel (2.547 Fälle), vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe (1.679 Fälle) sowie Einzelhandel (1.215 Fälle) sahen besonders viele Insolvenzen. Auch Unternehmensberatungen, die bei den Neugründungen hervorstechen, verzeichneten 1.103 aufgegebene Firmen im Jahr 2023. Jede dieser vier Branchen musste eine 29- bis 44-prozentige Erhöhung ihrer Konkurszahlen hinnehmen.
Ausblick auf Trendbranchen 2024
„Mehr Firmen als im Vorjahr gründeten sich in den prognostizierten Trendbranchen für 2024“, so erklärt Robert Sperl, Geschäftsführer der databyte GmbH. Im Bereich der Energieversorgung stiegen die Gründungszahlen stetig an, mit einer weiteren Steigerung um 27% im Jahr 2023. Auch die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen sowie der Maschinenbau verzeichneten Zuwächse von 27% beziehungsweise 35%. Insgesamt traten diese Branchen gestärkt aus dem Jahr 2023 hervor, mit 4.059 neuen Firmen allein im Bereich der Energieversorgung.
Die databyte GmbH ist ein Anbieter innovativer Online-Applikationen und verfügt über eine der umfangreichsten Datenbanken für deutsche Wirtschaftsinformationen, mit rund 7 Millionen Firmenprofilen und über 100 Millionen Einzelinformationen. Unter databyte.de werden tagesaktuell Handelsregisterinformationen, Firmenprofile, Gewerbedaten und Bonitätseinschätzungen veröffentlicht. Die Produkte und Dienstleistungen von databyte bieten hohe Markttransparenz und werden für Unternehmensrecherchen, Kundenstamm-Monitoring, Forderungsmanagement und Neukundengewinnung genutzt. Bei der Datenverarbeitung legt databyte besonderen Wert auf die Einhaltung der Anforderungen des Bundesdatenschutzgesetzes und der DSGVO-Richtlinien. Die selektierbaren Informationen sind ausschließlich für Gewerbetreibende abrufbar und erfordern eine vorausgegangene verifizierte Anmeldung.