Es war schon etwas Besonderes, als Apple-Chef Tim Cook letzten Montag in Gersthofen bei Augsburg persönlich vorbeischaute. Doch den schwäbischen Lieferanten für die imposanten Glasfassaden der Apple-Gebäude wollte er doch persönlich kennenlernen. Für den Weltmarktführer seele sind Kunden wie Apple keine Seltenheit, wie Geschäftsführerin Nelli Diller erzählt.
Man hört auch viel Negatives, zum Beispiel dass Apple seine Vormachtstellung gegenüber Kunden schamlos ausnutzt. Können Sie das auch berichten?
Die Zusammenarbeit ist geprägt von hohem Respekt und viel Vertrauen. Um die Anforderungen zu erfüllen, sind immer wieder hohe Investitionen nötig. Die können wir nur tätigen, weil wir in den letzten 14 Jahren gute Erfahrungen gesammelt haben.
Bisher durften Sie die Zusammenarbeit mit Apple nicht publik machen, nun ist es soweit. Wie kam es dazu?
Im Herbst letzten Jahres kommunizierte Apple zum ersten Mal die Zusammenarbeit auf der Apple Internetseite. Wir freuen uns über die neue Offenheit.
Wie war die Resonanz nach dem Publikwerden? Können Sie sich vor Folgeaufträgen noch retten?
Das öffentliche Interesse ist groß. Die Volumen unser Bauvorhaben sind nicht gerade klein, von daher ist es unwahrscheinlich, dass sich aus der Medienpräsenz konkrete Folgeaufträge ergeben. Aber vielleicht wird der ein oder andere Entscheider oder Investor auf uns aufmerksam.
Kann man mit einem Kunden wie Apple auch Geld verdienen, oder zählt nur das Prestige?
Apple ist für uns ein wichtiger Kunde, da wir durch die Herausforderungen der Corporate Architecture zum Innovationsmotor für die Glasindustrie geworden sind. Der Apple Cube in New York ist sicher ein Meilenstein der Architektur. Prestige und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht aus.