Vor allem im letzten Quartal des Jahres treten viele neue Fach- und Führungskräfte aus dem Ausland Positionen in deutschen Unternehmen an. Dass eine internationale Personalpolitik nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern eine verpflichtende Disziplin ist, realisieren besonders exportstarke Mittelständler in den letzten Jahren verstärkt. Doch echte Vielfalt muss gelebt werden.
- Interkulturelle Kompetenz stärken
Für beide Seiten sind Kenntnisse und Wahrnehmung der jeweils anderen Kultur von immenser Bedeutung. Optimal wäre die Förderung interkultureller Kompetenz in der gesamten Belegschaft. Dass dies manchmal nur schwer zu realisieren ist, liegt auf der Hand. Aber den Anfang sollte stets die Geschäftsführung machen und mit gutem Beispiel vorangehen. Damit unterstreicht sie die Wichtigkeit dieser Weiterbildung und ermutigt auch andere, sich solchen Maßnahmen anzuschließen. Interkulturelle Kompetenz sollte also kein Spezialwissen von einigen wenigen sein, sondern zur selbstverständlichen Grundausbildung eines jeden Mitarbeiters werden.
- Sprachliche und kommunikative Hürden abbauen
Oftmals werden sprachliche Barrieren unterschätzt – man redet sich ein „common English“ schön. Frei nach dem Motto: „Es wird schon irgendwie klappen.“ Dabei liegt in der Sprache der Schlüssel zum Verständnis der jeweils anderen Kultur. Optimal wäre natürlich ein deutschsprachiger Mitarbeiter. Aber haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, drei einfache Sätze in der jeweiligen Landessprache Ihres neuen Mitarbeiters einzustudieren? Er oder sie wird sich mit Sicherheit sehr darüber freuen, in der Muttersprache angesprochen zu werden. Zudem erschließt sich der deutschen Seite unter Umständen auch die andere sprachliche Denkweise, die diese fremde Sprache offenbart.
Die Harmonisierung unterschiedlicher Kulturen und ihrer Wertvorstellungen im Unternehmen sollten kein „nice to have“ sein, sondern selbstverständlich. Ausländische Mitarbeiter werden so zu wertvollen Multiplikatoren der Unternehmensphilosophie.
Zur Person
Patrick Sourek war als Trainer und Berater in der VR China, in Hongkong und der Mongolei für deutsche und chinesische Firmen tätig. Als zertifizierter interkultureller Trainer zählen Projektmanagement, Leadership und Culture Change zu seinen Schwerpunkten. Seit 2012 ist er als Trainer und China-Experte bei den Carl Duisberg Centren unter anderem für Onboarding-Programme tätig. Das Kölner Unternehmen ist ein führendes gemeinnütziges Dienstleistungsunternehmen auf dem Gebiet der internationalen Bildung und Qualifizierung. www.cdc.de