„Wer nicht innoviert, verliert“

Interview mit Christian Pfeiffer, Managing Director bei Sopra Financial Technology

Sopra Financial Technology möchte mit dem Event das Bewusstsein für die Bedeutung von Resilienz und Innovation im Finanzsektor schärfen.
Foto: © ZinetroN_AdobeStock

Am 5. November 2024 lädt die Sopra Financial Technology GmbH zum „Financial Transformation & Resilience Day“ nach Frankfurt ein. Christian Pfeiffer, Managing Director, spricht im Vorfeld über die Bedeutung von Innovation und Resilienz im Finanzsektor und erklärt, wie Unternehmen den Herausforderungen durch Cyberangriffe und regulatorische Anforderungen erfolgreich begegnen können.

Unternehmeredition: Herr Pfeiffer, was ist das Hauptziel des „Financial Transformation & Resilience Day“?

Christian Pfeiffer: Unser Event „Financial Transformation & Resilience Day“ verfolgt mehrere zentrale Ziele. Erstens möchten wir das Bewusstsein für die Bedeutung von Innovation und Resilienz im Finanzsektor schärfen. Diese beiden Aspekte ergänzen sich perfekt und gehen Hand in Hand. Zweitens liegt der Fokus auf dem Austausch von Wissen. Durch Vorträge, Workshops und Diskussionen vermitteln wir Best Practices und erarbeiten konkrete Ansätze, um die Transformation zu beschleunigen und die Resilienz zu stärken. Drittens bieten wir eine Plattform, auf der sich Experten und Führungskräfte austauschen und voneinander lernen können. Zuletzt ist mir der Zusammenhalt in der Branche wichtig. Das Event soll in einer angenehmen Atmosphäre nicht nur informativ, sondern auch motivierend sein, und der Spaß kommt hoffentlich auch nicht zu kurz.

Warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, sich intensiv mit Resilienz und Transformation im Finanzsektor zu befassen?

Themen wie Resilienz und Transformation sind keineswegs neu, aber sie sind heute relevanter als je zuvor. Die Digitalisierung schreitet rasant voran, die Regulierungen werden zunehmend komplexer, und die Kundenbedürfnisse wandeln sich stetig. Finanzunternehmen müssen widerstandsfähiger werden, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Wer diese Anpassungen nicht schafft, läuft Gefahr, Marktanteile und den Ruf seines Unternehmens zu verlieren. Ein Event wie unseres hilft dabei, Strategien zu entwickeln, um künftigen Krisen proaktiv zu begegnen und Chancen zu nutzen, die durch neue Arbeitsweisen und Geschäftsmodelle entstehen.

Ein großes Thema in der Branche ist die DORA-Verordnung. Wie beurteilen Sie deren Einfluss und welche Rolle spielt Sopra Financial Technology dabei?

DORA (Digital Operational Resilience Act) fordert von Finanzinstituten nicht nur erhöhte Resilienz, sondern auch strenge IT-Sicherheitsanforderungen. Das betrifft insbesondere auch die Überwachung von Service- und Drittanbietern. Wir unterstützen unsere Kunden bei der Analyse, Umsetzung und dem Betrieb dieser Vorgaben. Besonders wichtig ist, dass alle unsere Lösungen „Compliant by Design“ sind. Das bedeutet, dass sie von Anfang an so gestaltet und gepflegt werden, dass sie den hohen Anforderungen der Branche entsprechen. Als Teil der Sopra Steria Gruppe können wir auf ein breites Netzwerk von Experten und Services weltweit zurückgreifen.

Welche Vorteile bieten Cloud- und Plattform-Services im Hinblick auf Sicherheit und Regulatorik?

Cloud- und Plattform-Services bieten zahlreiche Vorteile. Sie gewährleisten durch zentrale Sicherheitsprotokolle, Verschlüsselung und regelmäßige Updates einen hohen Schutz. Besonders hervorzuheben sind die Skalierbarkeit, Flexibilität und Compliance. Diese Services ermöglichen es, sich schnell an neue Geschäftsanforderungen anzupassen und gleichzeitig regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Natürlich gibt es auch Risiken, wie die Abhängigkeit vom Anbieter oder der potenzielle Kontrollverlust über Daten. Daher ist es wichtig, den richtigen Anbieter auszuwählen und geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren.

Die Bedrohung durch Cyberangriffe nimmt zu. Welche Gefahren sehen Sie heute als die größten und wie stärkt Sopra die Cyber-Resilienz ihrer Kunden?

Zu den gravierendsten Bedrohungen zählen Ransomware, Phishing, Insider-Bedrohungen und gezielte Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese Bedrohungen entwickeln sich ständig weiter und werden durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung immer komplexer. Wir stärken die Cyber-Resilienz unserer Kunden durch maßgeschneiderte Sicherheitsarchitekturen und Dienstleistungen wie Penetrationstests, Security-Assessments, KI-gestütztes Monitoring und Schulungen. So können wir Bedrohungen frühzeitig erkennen und abwehren, um Datenverluste, Betriebsausfälle und Reputationsschäden zu minimieren.

Wie können Innovationen im Finanzsektor gezielt genutzt werden, um Resilienz und Wachstum zu fördern?

Innovation ist der Schlüssel, um im Finanzsektor Resilienz und Wachstum zu sichern. Wir setzen auf Technologien wie Künstliche Intelligenz und Cloud-Computing, um beispielsweise Risikobewertungssysteme und Datenanalyse zu optimieren. Dadurch werden Entscheidungen beschleunigt und verbessert. Zudem unterstützen wir unsere Kunden bei der Einhaltung von Compliance-Anforderungen wie der DSGVO. Die Kombination aus innovativen Technologien und einem robusten Regulierungsmanagement ist entscheidend, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Branche gerecht zu werden.

Welche Ratschläge würden Sie Führungskräften im Finanzsektor geben, um Innovation und Resilienz voranzutreiben?

Es gibt vier zentrale Punkte, die ich Führungskräften ans Herz legen würde. Erstens sollten sie einen Kulturwandel einleiten, der agile Arbeitsmethoden und interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert. Zweitens müssen sie kontinuierlich in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und in neue Technologien investieren. Drittens sollten sie auf Kooperationen setzen – sowohl innerhalb der eigenen Branche als auch branchenübergreifend. Viertens ist eine offene Fehlerkultur entscheidend. Risiken einzugehen ist unvermeidbar, aber man muss aus Fehlern lernen und sie als Chance zur Verbesserung nutzen.

Wie messen Sie den Erfolg dieser Maßnahmen?

Den Erfolg unserer Maßnahmen messen wir durch verschiedene Kennzahlen. Beispielsweise überprüfen wir die Kundenzufriedenheit durch den Net Promoter Score und die Mitarbeiterzufriedenheit durch „Great Place to Work“ Assessments. Daneben beobachten wir zum Beispiel auch die Anzahl der Produkteinführungen und Updates. Diese Indikatoren helfen uns, sicherzustellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und kontinuierlich Verbesserungen vornehmen.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Pfeiffer.

Das Interview führte Eva Rathgeber.

👉 Am 5. November 2024 lädt die Sopra Financial Technology GmbH zum „Financial Transformation & Resilience Day“ nach Frankfurt ein. Unter dem Motto „Innovation als Resilienzstrategie“ diskutieren Experten praxisnahe Lösungen für aktuelle Herausforderungen im Finanzsektor, wie Cyber-Risiken und regulatorische Anforderungen. Freuen Sie sich auf spannende Keynotes, Workshops und Networking-Möglichkeiten mit führenden Branchenvertretern.

Registrierung: Interessierte Teilnehmer können sich über die Eventseite hier registrieren.

Für weitere Informationen: https://www.sopra-financial-technology.com/news/financial-transformation-and-resilience-day


ZUR PERSON

Christian Pfeiffer; Foto: © Sopra Financial Technology

Christian Pfeiffer ist seit Januar 2023 als Geschäftsführer und Deputy CEO bei Sopra Financial Technology tätig und dort insbesondere verantwortlich für die Themenfelder Delivery, Wachstum, GRC und Transformation. Daneben ist er seit Sommer diesen Jahres Mitglied in dem Comité de direction Groupe (CODIR) der Sopra Steria Gruppe. Vor seiner aktuellen Position war er 25 Jahre lang auf der Kundenseite in der Finanzindustrie in verschiedenen leitenden Führungsrollen aktiv, unter anderem in den Themenfeldern Blockchain, Cloud, New-Business Development, IT-Transformation, IT-Betrieb und Kostenoptimierung.

www.sopra-financial-technology.com

Autorenprofil

Als Chefredakteurin der Unternehmeredition berichtet Eva Rathgeber regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Wirtschaftsjournalismus und in der PR.

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