Es könnte ein Rekordjahr werden: Mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht das Transaktionsvolumen für Fusionen und Übernahmen in diesem Jahr eine neue Bestmarke. Nach Schätzungen des Datenanbieters Intralinks werden die Volumina für dieses Jahr voraussichtlich um elf Prozent im Vergleich zu 2014 klettern. Vor allem große Deals bestimmen den Markt.
Die Gründe für die Kauflust von Strategen und Finanzinvestoren liegen auf der Hand: Das Zinsniveau weltweit ist immer noch auf einem Tiefstand. Investoren befürchten zudem, dass es zum Ende dieses Jahres noch zu Zinserhöhungen in den USA kommen könnte und deswegen Kredite teurer werden. Selbst die hohen Preisniveaus – in den USA lagen sie im ersten Halbjahr bei dem 16,5-fachen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – schrecken Investoren aus Mangel an Alternativen nicht. Von einer Blase im Markt sprechen momentan noch die Wenigsten.
Doch nicht nur ausländische Großkonzerne stehen im Fokus ausländischer Investoren. Jüngst sorgte der Deal von Warren Buffett, der den deutschen Motorradausrüster Louis kaufte, für Aufsehen. 400 Mio. US-Dollar bezahlte er für das Unternehmen. Für Motorrad-Fan Buffett ein kleiner Fisch. Allerdings wohl mehr als ein Hobbykauf. Wie zu hören ist, soll dieser nicht der letzte gewesen sein. Der Starinvestor aus Omaha will sich künftig stärker um deutsche Mittelständler „kümmern“ (Seite 6).
Auch immer mehr Investoren aus den BRIC-Staaten kaufen in Deutschland. Überraschung: Die meisten übernommenen Unternehmen fühlen sich wohl mit den ausländischen Investoren. Das ergab zumindest eine Untersuchung von Wissenschaftlern, die 280 Betriebe befragten. Finanziert und in Auftrag gegeben wurde die Studie von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung (Seite 16).
Dass sich Konzerne Expertise von jungen Unternehmen ins Haus holen, zeigt die Beteiligung des Handelskonzerns Metro am Mini-Einzelhändler Emmas Enkel. Ihm gelang es mit einer Verbindung aus klassischem Tante-Emma-Laden und raffiniert angeschlossenem Onlinehandel in der Szene für Furore zu sorgen. Das Ergebnis: Metro beteiligte sich mit 15 Prozent am Unternehmen. Noch in diesem Jahr will Emmas Enkel drei weitere Geschäfte eröffnen. Handelspartner ist die Metro-Tochter Real (Seite 32).
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