Die Würth-Gruppe stellt ihre Konzernführung neu auf. Dr. Jan Allmann (41), bisheriges Mitglied der Konzernführung, verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch und in bestem Einvernehmen. Seit seinem Einstieg im Jahr 2016 hat Allmann maßgeblich zum Wachstum des Unternehmens beigetragen. Sebastian Würth, Vorsitzender des Beirats der Würth-Gruppe, dankte ihm für seinen Einsatz: „Wir sind ihm für seine Leistungen sehr dankbar und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute.“
Im Zuge der Neuausrichtung wird die Konzernführung nun zukünftig auf sieben Mitglieder erweitert. Die bisher von Dr. Allmann verantwortete Würth-Linie Handwerk wird künftig regional aufgeteilt. Norbert Heckmann (57) übernimmt die Verantwortung für Europa, Tom O’Neill (54) kümmert sich um Nordamerika, während Dr. Reiner Specht (59) die Regionen Asien, Südamerika, Afrika und Ozeanien leitet. Alle drei Führungskräfte haben langjährige Erfahrung in der Würth-Gruppe und waren bisher in leitenden Funktionen der operativen Konzerngeschäftsleitung tätig. Norbert Heckmann, der auch Sprecher der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG ist, sowie Dr. Reiner Specht, derzeit stellvertretendes Mitglied der Konzernführung, bringen umfassende Kenntnisse der globalen Märkte ein. Die Umstrukturierung soll das weitere Wachstum und die internationale Ausrichtung der Würth-Gruppe stärken.
Gewinnrückgang im vergangenen Jahr
Die Würth-Gruppe verzeichnete 2024 einen deutlichen Gewinneinbruch. Das Betriebsergebnis sank um über eine halbe Milliarde Euro auf 900 Mio. EUR. Unternehmenschef Robert Friedmann nannte den Umsatzrückgang, gestiegene Kosten und hohe Investitionen von 800 Millionen Euro als Ursachen. Die Strategie, antizyklisch in IT und Digitalisierung zu investieren, wird beibehalten. Der Fokus liegt weiterhin auf Warenverfügbarkeit, Lieferfähigkeit und dem Ausbau der Vertriebswege, darunter Außendienst, Niederlassungen und E-Business. Bereits ein Fünftel des Umsatzes erzielt Würth online.
Das schwache Deutschlandgeschäft belastete die Bilanz besonders. Die Erlöse gingen hier um 4,1% auf acht Milliarden Euro zurück, was auf die schwache Konjunktur und stagnierende Industrieproduktion zurückzuführen sei. Das Auslandsgeschäft wuchs leicht, konnte jedoch die Rückgänge im Heimatmarkt nicht kompensieren. Der Gesamtumsatz der Würth-Gruppe fiel leicht auf 20,2 Milliarden Euro, womit der Konzern im Rahmen seiner Prognose blieb. Trotz der Herausforderungen hält Würth nach eigenen Angaben an seiner Wachstumsstrategie fest. Der Ausbau der Digitalisierung und der internationalen Märkte bleibt zentral, während Investitionen in innovative Geschäftsbereiche fortgeführt werden,
Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.