Die Meßner GmbH & Co. KG aus Ostwestfalen-Lippe will sich im Rahmen eines Eigenverwaltungsverfahrens für die Zukunft neu aufstellen. Das Unternehmen stellte einen einsprechenden. In den kommenden Wochen wird das Unternehmen in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten an einem Sanierungskonzept arbeiten. Im Verfahren unterstützen die Sanierungsexperten der Pluta Rechtsanwalts GmbH. Rechtsanwalt Philip Konen und Diplom-Betriebswirt Ludwig Stern sind als Generalhandlungsbevollmächtigte tätig. Zum vorläufigen Sachwalter wurde Rechtsanwalt Martin Schmidt von der Kanzlei AndresPartner bestellt.
Geschäftsbetrieb läuft weiter
Das 1970 gegründete Unternehmen Meßner wird in zweiter Generation von den Geschwistern Claudia und Michael Meßner geführt und ist in den beiden Geschäftsbereichen Vakuumtechnik sowie Wassergartentechnik tätig. Im Bereich Vakuumtechnik konstruiert das Unternehmen gemeinsam mit den Kunden innovative Lösungen und Komplettsysteme. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Unternehmen auf die Belieferung von Maschinenbauern mit hochwertigen Vakuumventilen und -zylindern spezialisiert. Diese werden vorwiegend in Lebensmittelverpackungsmaschinen eingesetzt. Meßner beschäftigte zum Zeitpunkt der Insolvenzantragsstellung 40 Mitarbeiter. Aufgrund von Nachfrage- und Umsatzrückgängen in beiden Geschäftsbereichen, bedingt durch die schwache Marktsituation und die schwierige konjunkturelle Lage kam das Unternehmen in Schwierigkeiten. Hinzu kamen nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters hohe Lagerbestände im Markt und die gestiegenen Finanzierungskosten. Daher hat das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt, um die Sanierungschancen bestmöglich zu nutzen. Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens läuft nach Angaben der beiden Generalbevollmächtigten unterdessen vollumfänglich weiter. Die Kunden werden wie gewohnt beliefert und die Aufträge erfüllt.
Ziel ist ein Sanierungsplan
Ziel ist es, eine Einigung mit den Gläubigern im Rahmen eines Sanierungsplans zu erzielen. Parallel wird das Unternehmen im Rahmen eines Dual-Track-Verfahrens einen M&A-Prozess starten, um alle Möglichkeiten einer erfolgreichen Sanierung auszuschöpfen. Geschäftsführer Michael Meßner äußert sich zuversichtlich: „Unser Unternehmen hat in der Vergangenheit erfolgreich die Bedürfnisse der Kunden bedient. Die jüngsten Herausforderungen haben uns jedoch dazu bewogen, den Weg der Eigenverwaltung einzuschlagen, um die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens zu sichern. Unser favorisiertes Szenario ist ein Sanierungsplan. Zudem werden wir einen Transaktionsprozess aufsetzen, um die beste Lösung für unser Unternehmen zu finden.“ Diplom-Betriebswirt Ludwig Stern sagt: „Das Unternehmen Meßner hat gute Chancen für die Sanierung, da der Antrag frühzeitig gestellt wurde. Das ist eine gute Ausgangslage für die kommenden Monate. Wir werden nun gemeinsam ein Sanierungskonzept erstellen.“
Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.