Fällt Unternehmertum vom Himmel und ist dann einfach so da? Dieser Beitrag geht darauf ein, was zählt, wenn alle Fakten auf wirtschaftlicher, steuerlicher und rechtlicher Ebene ausdiskutiert wurden und eine Abwägung der greifbaren Assets abgeschlossen sind.
Wie entscheiden eigentlich Eltern und deren erwachsene Kinder, wenn die Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen ansteht? Bei einem Kind mag es theoretisch noch einfach sein, bei mehreren Nachfolgern in der Familie schon deutlich schwieriger. Die Beratergruppe KERN, spezialisiert auf Unternehmensnachfolge, hat sich dieser bedeutsamen Aufgabe gestellt und gemeinsam mit Wissenschaftlern, Psychologen und erfahrenen Praktikern eine Lösung hierfür erarbeitet: Die Initiative Unternehmercheck. Vor wenigen Wochen Anfang Dezember 2021 wurde diese Idee mit dem Zertifikat als INNOVATOR 2021 ausgezeichnet.
Kann eine objektivierte Einschätzung der unternehmerischen Potenziale in einem Menschen erfolgen? Kann damit jeder zukünftige Unternehmer diese so bedeutsame Richtungsänderung in seinem Leben nachhaltig unterstützen, vielleicht sogar absichern?
Wenn Menschen im Beruf die Aufgaben bekommen, die zu ihnen passen und in denen sie ein Maximum ihrer Talente und Kompetenzen einbringen können, werden sie deutlich bessere Resultate erzielen als Menschen, die mit ihren beruflichen Aufgaben unzufrieden und unerfüllt agieren.
Caroline Timmermann vom Institut Ambitus hat sich auf digitales Assessment für Führungskräfte spezialisiert und sieht in dieser Form der Eignungsdiagnostik die zukünftige Erfolgsstrategie für Unternehmen im Wettbewerb. „Firmen, die sich mit diesem modernen Instrument der individuellen Entwicklung von Menschen im Arbeitsumfeld widmen, haben laut Studien einen signifikant höheren Erfolg und erwirtschaften sogar deutlich bessere Gewinne“.
Faktor Persönlichkeit wird immer erfolgsrelevanter
Unternehmer stehen an der Spitze des Unternehmens. Das spüren die Menschen, die sich in der Entscheidungsfindung befinden, als inneren Unruheherd: Kann ich das? Schaffe ich das? Ist das mein Ding? Um einer Antwort näherzukommen, kann man sich mit anderen austauschen, sich beraten lassen und darüber intensiv nachdenken. Diesen eher diffusen Herangehensweisen stellt der Unternehmercheck eine zusätzliche Möglichkeit an die Seite, eine Methodik aus dem Feld der Eignungsdiagnostik.
Die Grundidee dahinter: wie kann man eine Auswahlentscheidung so treffen, dass sie eine möglichst gute Prognose für die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Menschen in einer bestimmten Aufgabe liefert?
Führungskompetenzen ermitteln
Man kann sich sehr leicht vorstellen, dass das komplexe Thema Persönlichkeit nicht so einfach gemessen werden kann wie die Außentemperatur. Deshalb fließen in den Unternehmercheck eine erhebliche Anzahl von Kriterien und Messungen ein. Außerdem wird dabei nicht von allem eine möglichst hohe Ausprägung gesucht, sondern eine günstige Kombination und das geeignete Maß: die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, ein bestimmtes Maß an Risikobereitschaft und Neugierde. Der Unternehmercheck erfasst Schlüsselfaktoren wie Empathie, Kontaktfreudigkeit, Resilienz und Führungskompetenzen, um nur einen Bruchteil zu erwähnen.
Dem Kandidaten, der den Unternehmercheck durchläuft, wird dieser Tiefgang oft erst hinterher bewusst, da er die Online-Fragebögen mit wenig Zeitaufwand bearbeiten kann.
Der Unternehmercheck vergleicht die Fähigkeiten und Talente des potenziellen Unternehmers mit einem idealen Referenzprofil. Zunächst erhält der Kandidat einen Kurzreport, der die Ergebnisse differenziert und zugleich verständlich wiedergibt. Dabei verzichtet der Unternehmercheck auf weiche Einstufungen, sondern liefert eine konkrete belastbare Messung: „Sie haben eine 85-prozentige Übereinstimmung“.
Die Analyse erkennt genau, wo die Abweichungen des Eignungsprofils und der Idealversion liegen. Es kann sogar vertiefend erkennen, inwieweit die Unternehmenskultur und die Persönlichkeit des Unternehmers resonieren.
Selbstreflexion als Grundlage
Und was fängt der potenzielle Unternehmer nun damit an? Eine intensive Selbstreflexion beginnt. Sie ist die wichtige Grundlage für seine weitreichenden, nächsten Entscheidungen. Der potenzielle Unternehmer kann nun mit einem Coach in die persönliche Analyse gehen. An welcher Stelle kann und sollte ich mich weiter entwickeln? Welche Besonderheiten sind in meinem individuellen Profil erkennbar und was bedeutet das für die Übernahme der möglichen Unternehmensführung? Welche Auswirkungen haben die Fähigkeiten und Eigenschaften innerhalb der Konstellation, an der möglicherweise mehrere Menschen beteiligt sind, sei es Übergebender und Übernehmender oder auch mehrere Kinder in der Nachfolge oder Führungskräfte im MBI/ MBO.
Der Unternehmercheck basiert auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und liefert objektivierte und transparente Ergebnisse. Die Anforderungskriterien werden von erfahrenen Praktikern erarbeitet. Es sind Familienunternehmer, Unternehmer, die den gleichen Entscheidungsprozess durchlaufen haben, Menschen mit Unternehmergeist und nachweislichem eigenem unternehmerischen Erfolg, Unternehmer, die hunderte von M&A-Prozessen begleitet haben.
MEIN UNTERNEHMERCHECK IN KÜRZE
Der Unternehmercheck wird online durchgeführt. Der User kann in einem individuellen Zeitrahmen vier verschiedene Potentialanalysen durchlaufen. Anschließend erhält er eine Zusammenfassung seiner Ergebnisse und kann zusätzlich online alle Details zu den Ergebnissen einsehen. Da die Interpretation dieses Onlineassessments sehr komplex ist, empfiehlt die Initiative Unternehmercheck ein persönliches Potentialcoaching anzuschließen. Experten analysieren dann in einer Videosession mit dem User die Ergebnisse und geben Handlungsempfehlungen.
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Nils Koerber
Nils Koerber, Jahrgang 1964, Ausbildung und Studium als Kaufmann und Betriebswirt, Mediator (Wirtschaftsmediation) und Coach für THE WORK. Seit über 30 Jahren Familienunternehmer. 2004 Gründung der Beratergruppe KERN-Unternehmensnachfolge. Erfolgreicher mit 25 Standorten in der DACH-Region. Keynote Speaker und Buchautor. Mehrfach ausgezeichnet als BESTE BERATER von der Wirtschaftswoche.