Was treibt Menschen dazu an, unternehmerisch tätig zu sein? Dieser Frage ging die Privatbank HSBC nach und befragte dafür über 2.800 „Entrepreneure“ aus aller Welt – also Familiengeschäftsführer, Anteilseigner und Führungsverantwortliche in Familienunternehmen, aber auch Strategische Investoren.
Das Ergebnis: In vier Gruppen lassen sich die Unternehmertypen einordnen: Die Pathfinders, Trailblazers, Game Changers und Lifestylers. Interessant: Nach Singapur, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten hat Deutschland die höchste Rate an sogenannten Pathfinders, oder Wegbereitern. Dieser Unternehmertyp ist eher konservativ geprägt und will über seine berufliche Karriere selbst bestimmen. Finanzielle Sicherheit ist ihm wichtig. Das Problem dabei: Dieser Unternehmer kann schwer abgeben und möchte vieles alleine schaffen. Seine Unternehmungen bleiben oft in der Start-up-Phase gefangen. Da er sich oft selbst finanziert hat, kommt er über eine bestimmte Wachstumsgröße nicht hinaus. Mit durchschnittlich vier Mio. US-Dollar haben Pathfinders auch das geringste Privatvermögen von allen Unternehmertypen.
Doch nicht alle Unternehmer in Deutschland sind so konservativ geprägt: Die jüngeren beschäftigen etwa viermal so viele Mitarbeiter wie die Älteren. Sind es bei Unternehmern der Generation Y 233 Mitarbeiter, beschäftigen die über 35-Jährigen nur 55. Auch sind sie wirtschaftlich erfolgreicher. Der durchschnittliche Umsatz ihrer Unternehmen liegt bei umgerechnet 18,5 Mio. Euro. Bei den älteren Unternehmern sind es knapp vier Mio. Euro. 38 Prozent der Unternehmer unter 35 in Deutschland sind mittlerweile Frauen – mehr als doppelt so viel wie in Vorgängergenerationen. Im Vergleich mit anderen Volkswirtschaften liegt Deutschland damit aber noch weit hinten.
Weltweit machen Generation-Y-Unternehmer fast das 1,5-Fache an Umsatz wie Unternehmer älterer Generationen. Ihre Arbeitsweise ist auch zunehmend unkonventionell: Laut Studie zögern sie nicht, ihr Netzwerk einzubeziehen und gemeinsam auf Ziele hinzuarbeiten. Einen wichtigen Anteil daran haben auch Social Media. Die Kultur des Teilens wird auch an der Finanzierungsstrategie junger Unternehmer deutlich: Neben Friends & Family haben sie auch keine Hemmungen, Crowdfunding oder Peer-to-Peer-Kredite in Anspruch zu nehmen. www.hsbc.com