Bei ihrer Fachkräftesuche im Internet lassen deutsche Unternehmen das Potenzial von Social-Media-Diensten weitgehend ungenutzt. Das fand der Personaldienstleister ADP in einer Studie unter 87 Unternehmen heraus. Den größten Schwerpunkt legen die Unternehmen auf ihre eigenen Karriereseiten. Die sind aber schwer auffindbar.
Mit 39% finden eigene Karriere-Webseite bei den Unternehmen am häufigsten Verwendung. Die sozialen Netzwerke Xing, Facebook, LinkedIN und Google+ folgen mit 14%. An dritter Stelle stehen Twitter, YouTube und Flickr. Das sei deutlich zu wenig. “In Zeiten des Fach- und Führungskräftemangels müssen deutsche Unternehmen wesentlich mehr tun, um für hochqualifizierte Mitarbeiter zu werben”, erklärt Prof. Andreas Kiefer, Vorsitzender der Geschäftsführung der ADP Deutschland.
Bereits bei der ersten Untersuchung letztes Jahr kam heraus, dass nur 16% der Unternehmen eine Social-Media-Strategie für ihre Personalsuche haben.
In der aktuellen Studie schneidet die Finanz- und Versicherungsbranche am besten ab. Sie ist am breitesten über Karriereseiten und Social Media aufgestellt und genießt den besten Ruf. Noch relativ wenig werden Social-Media-Kanäle von Unternehmen der Handelsbranche genutzt. Das Schlusslicht bildet überraschenderweise die IT-Branche: Hier nutzen die wenigsten Unternehmen die Möglichkeit des Web 2.0.
Auch Bewertungsplattformen werden von den Unternehmen noch zu wenig beachtet. Auf ihnen können Arbeitnehmer ihre Firma unter verschiedenen Gesichtspunkten beurteilen. Die Folgen können weitreichend sein. „Schlechte oder hämische Kritiken haben unmittelbare Auswirkungen auf das Image des Unternehmens bei Bewerbern unter 35″, meint Studienleiter Prof. Dr. Walter Gora.