Stute Nahrungsmittelwerke insolvent

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Die Stute Nahrungsmittelwerke – ein wichtiger Lieferant unter anderem des Discounters ALDI ist in eine Krise geraten. Seit der Gründung im Jahr 1885 durch Wilhelm Stute hat sich das Unternehmen zu einem bedeutenden Akteur in der Verarbeitung von Obst und Gemüse in Europa entwickelt. Nun gab die Stute-Unternehmensgruppe bekannt, dass für drei ihrer operativen Gesellschaften Insolvenzanträge beim Amtsgericht Paderborn eingereicht wurden. Betroffen sind die Stute Nahrungsmittelwerke, das Paderborner Kühlhaus und die K-S-K Technische Betriebswerkstätten.

Als Begründung wurde unter anderem genannt, dass Gruppe in den vergangenen Jahren einen signifikanten Umsatzrückgang von 466 Mio. EUR im Jahr 2011 auf 234 Mio. EUR im Jahr 2021 zu verzeichnen hatte. Im gleichen Zeitraum lief ein zweistelliges Millionendefizit auf. Die Produktionseinrichtungen in Paderborn, die auf einer Fläche von circa 300.000 Quadratmetern eine breite Palette alkoholfreier Getränke, süßer Brotaufstriche, Desserts und Soßen herstellen, hätten insbesondere unter dem Verlust von Großaufträgen und steigenden Produktionskosten gelitten. Herausforderungen wie erhöhte Rohstoffpreise, gestiegene Energiekosten und die notwendige Anpassung an marktspezifische Anforderungen hätten die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beeinträchtigt.

600 Mitarbeiter betroffen

Das Amtsgericht Paderborn ernannte Stefan Meyer von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Sachwalter. Unter seiner Überwachung und mit der Unterstützung von Jan Hendrik Groß, einem Partner bei RSM Ebner Stolz, wird das Unternehmen einen detaillierten Sanierungsplan entwickeln. Der Plan zielt laut einer Pressemeldung darauf ab, die Unternehmensgruppe zu stabilisieren und ihre Zukunftsfähigkeit sicherzustellen. In einer Mitarbeiterversammlung wurden die rund 600 betroffenen Mitarbeitenden umfassend über die anstehenden Schritte und die Sicherung ihrer Ansprüche durch das Insolvenzgeld informiert. Die Geschäftsleitung, unter der Federführung vom vorläufigen Sachwalter Meyer, hat nach eigenen Angaben bereits positive Gespräche mit wichtigen Kunden und Lieferanten geführt. In den kommenden Wochen soll weiter an einem Konzept zum Erhalt von Arbeitsplätzen und zur Wiederherstellung der finanziellen Gesundheit des Unternehmens gearbeitet werden.

PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist das Unternehmen stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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