Stromnetze unter Druck

Pfisterer unterstützt Netzbetreiber bei der Sicherung der Energieversorgung

Bis 2050 müssen laut BloombergNEF weltweit mehr als 21 Bio. USD in die Stromnetze fließen, um Netto-null-Emissionen zu erreichen.
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Seit über 100 Jahren entwickelt die Pfisterer Holding SE Lösungen für die Schnittstellen der Energieinfrastruktur und zählt zu den führenden Anbietern im Bereich Isolierungs- und Verbindungstechnik. Gegründet, um elektrische Leitungen sicher und zuverlässig zu verbinden, ist das Unternehmen bis heute unabhängig und global aktiv. Mit Blick auf die zunehmenden Herausforderungen der Energiewende investiert Pfisterer nun verstärkt in zukunftsweisende Technologien wie Hochspannungsgleichstrom und nachhaltige Anschlusssysteme.

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Fehlende Kapazitäten, Überalterung der Übertragungs- und Verteilnetze und der Boom bei erneuerbaren Energien erfordern weltweit die Modernisierung und Erweiterung der Stromnetze. Netzbetreiber investieren daher massiv, um der steigenden Stromnachfrage gerecht zu werden. Die Pfisterer Holding SE ist dabei ein bewährter Partner für sie. Der mittelständische Konzern mit Hauptsitz in Deutschland ist einer der weltweit renommiertesten Anbieter von Technik für das Isolieren und Verbinden elektrischer Leiter an Schnittstellen in Stromnetzen. Als herstellerunabhängiges Technologieunternehmen zeichnet sich Pfisterer neben der mehr als hundertjährigen Expertise dadurch aus, im Bereich Energieinfrastruktur mit seinen Produkten die gesamte Wertschöpfungskette von der Energieerzeugung über die Energieübertragung bis zur Energieverteilung abzudecken. Die Lösungen kommen schon heute im Grid auf allen fünf Kontinenten zum Einsatz. „Man kennt uns global, weiß um unsere Kompetenz und Verlässlichkeit in einem Infrastrukturbereich, der keine Fehler und Ausfälle zulässt. Und am Markt schätzt man die Unabhängigkeit von Herstellern und die Innovationskraft von Pfisterer“, so Johannes Linden, Mitglied und Sprecher des Vorstands.

Künstliche Intelligenz und Schwellenländer als Wachstumstreiber für Strombedarf

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Zusätzlich zu der breiten Produktpalette, die sämtliche Spannungsebenen abdeckt, erhält Pfisterer nachhaltigen Rückenwind von der Marktentwicklung. Der Investitionsbedarf in Energieinfrastruktur ist hoch, denn fehlende Kapazitäten der Stromnetze könnten zu einem echten Hemmschuh für die Energiewende werden. Das Wirtschaftswachstum in Schwellenländern, die zunehmende Elektrifizierung, die Dekarbonisierung, eine dezentrale Energieversorgung sowie neue Technologien wie künstliche Intelligenz sorgen für einen weiter steigenden Strombedarf. Der Ausbau der Stromnetze ist daher von entscheidender Bedeutung für ein Gelingen der Energiewende. Bis 2050 müssen laut BloombergNEF weltweit mehr als 21 Bio. USD in die Stromnetze fließen, um Netto-null-Emissionen zu erreichen. „Der Strombedarf wächst täglich durch Megatrends wie künstliche Intelligenz. Fehlende Energieinfrastruktur und Netzinstabilität sorgen in vielen Teilen der Erde jedoch für eine lückenhafte Stromversorgung. Mit unseren Lösungen sind wir hervorragend aufgestellt, um diese Lücken zu schließen und die Dekarbonisierung aktiv mitzugestalten“, sagt Linden. Roland Berger schätzt das jährliche Wachstum des für Pfisterer relevanten Weltmarkts auf knapp 12% bis zum Jahr 2030.

Über 100 Jahre Erfahrung mit kritischer Infrastruktur

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Pfisterer verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung im Bereich kritische Infrastruktur mit einem risikoaversen Abnehmermarkt und entsprechend hohen Eintrittsbarrieren. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt weltweit in über 70 Ländern Komponenten und Systeme für die Schnittstellen der Energieinfrastruktur. Seine Lösungen kommen unter anderem in Offshore-Windparks, bei Erdkabeln oder in Umspannwerken zum Einsatz. Mit neuen Produkten wie der steckbaren Anschlusstechnik Connex Clean Air sollen Umweltauswirkungen von elektrischen Schaltanlagen minimiert werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Varianten am Markt kommt sie ohne das klimaschädliche Isoliergas Schwefelhexafluorid aus.

Die Gründung von Pfisterer geht auf das Jahr 1921 zurück. Weil er mit den damals verfügbaren metallenen Verbindungselementen von elektrischen Leitern unzufrieden war, gründete Karl Pfisterer die „Karl Pfisterer, Fabrik elektrotechnischer Spezialartikel“ in Stuttgart-Untertürkheim. Er wollte bestehende Produkte verbessern und neue entwickeln. Viele der Produkte von damals wurden über die Jahre immer wieder auf den neuesten Stand der Technik gebracht und werden noch immer erfolgreich im Sortiment geführt. 2007 schied mit Karl-Heinz Pfisterer, dem Enkel des Unternehmensgründers, das letzte Mitglied der Familie aus der Geschäftsführung aus. Karl-Heinz Pfisterer ist heute Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats.

„Strategie 2030“ soll Weichen für erfolgreiche Zukunft stellen

Zur Forcierung des weiteren Unternehmenswachstums hat Pfisterer die umfassende „Strategie 2030“ definiert. Ein Wachstumstreiber soll dabei die weitere Internationalisierung sein. Neben der Kernregion Zentraleuropa sollen bestehende Märkte gestärkt und neue erschlossen werden. „Wir erwarten zweistellige Wachstumsraten in allen Kernregionen und planen, unsere Produktionskapazitäten in Europa und Amerika deutlich auszubauen“, sagt Vorstandsmitglied Dr. Konstantin Kurfiss. Bereits heute erwirtschaftet Pfisterer rund 40% seiner Umsätze außerhalb Europas. 2023 lagen die Umsätze bei 335,7 Mio. EUR. Das Nachsteuerergebnis betrug 24,9 Mio. EUR. Für das Jahr 2024 erwartet Pfisterer erneut ein zweistelliges Wachstum.

In der Pole Position für Wachstum und neue Märkte

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Weiteres Wachstum erwartet Pfisterer durch den Ausbau der Produktpalette und den Eintritt in den neu entstehenden Gleichstrommarkt. Gleichstrom wird heute in immer mehr industriellen Anwendungen eingesetzt und spielt eine Schlüsselrolle in der globalen Energiewende. Dabei steht die Technologie noch relativ am Anfang ihrer Entwicklung. Mit ihr lassen sich große Mengen erneuerbarer Energien über weite Strecken fast verlustfrei transportieren. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten für die effiziente Netzintegration von Wind- und Solarstrom aus entlegenen Regionen sowie die Realisierung länderübergreifender Stromnetze, sogenannter Supergrids.

Pfisterer plant, in den kommenden Monaten marktreife Produkte für Hochspannungsgleichstromanwendungen auf den Markt zu bringen. Darüber hinaus konzentriert sich Pfisterer auf die Entwicklung von Technologien rund um Seekabel und schwimmende Anlagen. Der Anschluss von Unterwasserkabeln stellt besondere Anforderungen an Kabelanschlüsse. Sie müssen über viele Jahre hohem Druck und Salzwasser Stand halten und dürfen nicht ausfallen. „Es bleibt genug zu tun für Pfisterer in den kommenden Jahrzehnten. Wir entwickeln ständig neue Produkte. Dabei bildet der gerade entstehende Gleichstrommarkt für uns ein höchst attraktives Feld, in dem wir – einmal mehr – zu den Pionieren gehören“, zeigt sich Linden zuversichtlich. Für die Finanzierung des weiteren Wachstums prüft das Unternehmen nach eigenen Aussagen auch den Kapitalmarkt als Option.

FAZIT

Der zunehmende Bedarf an Elektrizität durch Megatrends wie erneuerbare Energien, künstliche Intelligenz und Elektrifizierung erfordert eine umfassende Modernisierung der Infrastruktur. Pfisterer, mit über 100 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Verbindungstechniken für Stromnetze, reagiert auf diese Herausforderungen durch Investitionen in zukunftsweisende Technologien wie Hochspannungsgleichstrom und nachhaltige Anschlusssysteme. Das Unternehmen ist gut positioniert, um vom globalen Wachstumsmarkt der Energieinfrastruktur zu profitieren und durch seine Innovationskraft und Unabhängigkeit auch in neuen Märkten wie dem Gleichstrombereich und Offshore-Anwendungen zu wachsen. Dies soll durch eine konsequente Internationalisierung und eine Erweiterung der Produktionskapazitäten erreicht werden, was Pfisterer für die Zukunft bestens aufstellt.


Kurzprofil Pfisterer Holding SE

Pfisterer-Vorstände: Johannes Linden und Dr. Konstantin Kurfiss; © Pfisterer

Gründungsjahr: 1921

Branche: Elektrotechnik

Firmensitz: Winterbach

Mitarbeiter (2023): 1.104 (FTE)

Umsatz (2023): 335,7 Mio. EUR

www.pfisterer.com

 

 


👉 Lesen Sie hier auch unser Interview mit Johannes Linden, Mitglied des Vorstands/Sprecher, Pfisterer Holding SE: https://www.unternehmeredition.de/unsere-produkte-gestalten-die-energiewende-aktiv-mit/

Autorenprofil

Als Chefredakteurin der Unternehmeredition berichtet Eva Rathgeber regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Wirtschaftsjournalismus und in der PR.

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