Die deutsche Wirtschaft ist zu Beginn des Jahres so stark gewachsen wie seit drei Jahren nicht mehr. Ausschlaggebend war vor allem die starke Binnennachfrage. Im zweiten Quartal ließ die Wirtschaftsleistung allerdings nach.
Der letzte Winter war relativ mild, davon konnte auch die deutsche Wirtschaft profitieren. Nachdem letztes Jahr vor allem das Baugewerbe unter dem verregneten Frühling zu leiden hatte, konnte es seine Wirtschaftsleistung dieses Mal um ganze sieben Prozent steigern. Profitiert haben auch die Industrie (plus 4,8 Prozent) und Unternehmensdienstleister (plus 3,7 Prozent). Gemessen am Schlussquartal 2013 stieg das BIP um 0,8 Prozent – so viel wie seit drei Jahren nicht mehr. Laut aktuellen BDI-Konjunkturreport betrug das im Vergleich zum Vorjahr 2,5 Prozent.
Doch der milde Winter dürfte sich nun auf andere Art und Weise rächen: Dadurch, dass die Wirtschaftsleistung so stabil war, kann sie nun umso weniger zulegen. Viele Unternehmen zogen ihre Bauinvestitionen vor, weshalb sie nun weniger dafür ausgaben. Wie schon im Vorquartal wurden wieder mehr Waren importiert als exportiert, deshalb lag auch der Außenbeitrag erneut im Minus und wirkte sich negativ auf das Wirtschaftswachstum aus. Laut Statistischem Bundesamt schrumpfte das BIP im zweiten Quartal 2014 um 0,2 Prozent.
Im ersten Quartal war vor allem die Binnenachfrage Treiber des Wachstums. Die privaten Konsumausgaben stiegen um 0,7 Prozent, auf Seiten des Staates um 0,4 Prozent. Doch auch die Unternehmen gaben wieder mehr aus. Die Ausrüstungsinvestitionen lagen um 3,3 Prozent höher als im Vorquartal, die Bauinvestitionen um 3,6 Prozent. Insgesamt ging von der Binnennachfrage ein Wachstumsbeitrag von 1,7 Prozent aus. Der Außenbeitrag lag allerdings bei negativen 0,9 Prozent.
Positiv ist hingegen die Entwicklung innerhalb der europäischen Union. Laut Schnellschätzung von Eurostat, dem Statistischen Bundesamt der Europäischen Union, blieb das BIP im Euroraum konstant. Innerhalb der EU-28-Staaten konnte es zum fünften Mal in Folge zulegen, dieses Mal um 0,2 Prozent. www.bdi.eu, www.eurostat.com
Den aktuellen BDI-Konjunktur-Report finden Sie hier.