Bekannt ist das Familienunternehmen Dr. C. Soldan vor allem durch sein Em-eukal Eukalyptusbonbon. Mittlerweile hat das Unternehmen das Sortiment allerdings deutlich erweitert und will im hart umkämpften Markt weiter wachsen.
Neue Produkte beleben die Marke
Klar ist ihm, dass es nicht reicht, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Wachstum kann nur entstehen, wenn der sogenannte Verwendungsanlass erweitert wird, ohne das Produkt grundsätzlich zu verändern. Vor einem Jahr führte das Unternehmen deswegen Gummidrops ein. „Sie werden öfter konsumiert, erfüllen aber ansonsten alle anderen Bedingungen, die die Marke erfordert.“ Zum Markenbild gehören für Soldan die Verpackung, die Natürlichkeit der Rezepturen und hochwertige Zutaten. Immer im Hinterkopf hat er, dass die Produkte sowohl eine bestimmte Wirkung als auch Geschmack haben müssen. Ansonsten verwässert die Marke, Produkte verkaufen sich nicht.
Schmerzlich feststellen musste er dies, als er 2008 die Bonbonsorte Roter Apfel auf den Markt brachte. Sie sollte einfach nur gut schmecken. Funktioniert hat es nicht. „Die Grenze zu finden, dass die Marke wächst, positive Attribute bedient werden und sie nicht anfängt diffus zu werden, ist die Kunst“, sagt Soldan. Und doch ist er ständig auf der Suche nach Produkten, die seinem Unternehmen den Rest des Jahres versüßen. Fündig geworden, so hofft Soldan, ist er etwa mit Ingwer-Orange Gummidrops. Die seien erfrischend und würden im Sommer genauso gut schmecken. Mit verschiedenen Kauvarianten und neuen, geblisterten Lutschpastillen sieht er sich auf einem guten Weg. Im laufenden Geschäftsjahr soll der Bruttoumsatz um rund acht Prozent zulegen. Im vergangenen Jahr lag er bei rund 78 Mio. Euro. „Unser Ziel ist es, durchschnittlich zwischen zehn und 13 Prozent zu wachsen. Und das mit einer zweistelligen Vorsteuermarge.“
Mit Feingefühl nach vorne
Im hart umkämpften Süßwarenmarkt ist dies ambitioniert. Führend ist der Wettbewerber aus der Schweiz (Ricola kommt Soldan nur schwer über die Lippen), der vier Mal so groß ist. Danach folgen die Handelsmarken und Fishermans Friend. Und doch möchte Soldan künftig weiter nach vorne rücken – den Wettbewerber Wick hat er nach eigenen Angaben bereits überholt. In die Bastion der Konkurrenten einzudringen fällt allen Anbietern allerdings schwer. So würde sich etwa Ricola schwertun, eine Menthol-Eukalyptus-Marke zu etablieren. Sehr schwer wäre es dagegen für Dr. C. Soldan, ein Produkt zu etablieren, das auf Kräuter spezialisiert ist.