Software-Unternehmen tresmo GmbH sucht einen Investor

Industrie 4.0 (© fotolia/fotohansel)
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Das Augsburger Software-Unternehmen tresmo GmbH ist in eine Krise geraten und sucht einen Investor. Aufgrund der schwierigen Lage wurde beim Augsburger Amtsgericht ein Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Rechtsanwalt Dr. Alexander Zarzitzky von der Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft. Tresmo entwickelt seit über zwölf Jahren individuell anpassbare und cloudbasierte IoT-Lösungen für Geräte- und Maschinenhersteller. Wichtigstes Produkt ist die Produkt-Plattform “IoT Cockpit”. Diese ermöglicht laut Firmeninfo den Herstellern von Maschinen, Geräten und Anlagen, ihre Produkte mit den Kunden und dem eigenen Service zu vernetzen. Die Cloud-Lösung optimiert den Service und den After Sales für die Kunden. Darauf aufbauend ermöglicht die Software digitale Geschäfts- und Servicemodelle wie automatisierte Wartung, Pay-per-Use und die Analyse von Daten. Auf der Basis der Plattform wird auch ein individueller Ausbau für Kunden angeboten. Kunden sind mittelständische Unternehmen. Der Umsatz von Tresmo liegt nach eigenen Angaben im niedrigen einstelligen Millionenbereich und aktuell beschäftigt das Unternehmen 17 Arbeitnehmer.

Verschiebung von Aufträgen als Krisenursache

Wesentlicher Auslöser für die Krise und den darauffolgenden Insolvenzantrag von Tresmo seien unerwartete Verzögerungen und Verschiebungen von Aufträgen. In mehreren Fällen wurden laut einer Presseinformation zuerst geplante Aufträge deutlich nach hinten geschoben, so dass auch die erwarteten Umsätze nicht realisiert werden konnten. Ursache für die Verschiebung sei auch die angespannte Lage in der Wirtschaft, die zu einem Aufschub bei Investitionen und der Beauftragung von Dienstleistern führte. Bereits mündlich verhandelte und eingeplante Folgebeauftragungen für Tresmo hätte sich verschoben. Auch potenzielle Neukunden, die schon hohes Interesse signalisierten, verschoben weitere Gespräche für neue Aufträge um mehrere Monate. Die dann unmittelbar eingeleiteten Einsparungen auf der Kostenseite reichten nicht aus, um die entstandenen Defizite zu decken.

Bereits Gespräche mit möglichen Investoren

Dr. Alexander Zarzitzky

Bereits vor dem Insolvenzantrag liefen Gespräche mit möglichen Investoren oder Übernehmern. Diese Verhandlungen konnten aber nicht rechtzeitig zu einem Abschluss gebracht werden. „Wir nehmen die bisherigen Investorengespräche wieder auf und wir sprechen gleichzeitig weitere mögliche Kaufinteressenten an. Eine Lösung für die Fortführung wollen wir in wenigen Wochen abschließen. Das bisherige Echo ist durchaus positiv, da das Produkt von Tresmo am Markt gut ankommt und ein entsprechender Bedarf vorhanden ist“, sagt Tresmo-Geschäftsführer Thilo Wolter zum aktuellen Stand. Die Lohnzahlungen für die Beschäftigten sind durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Der Geschäftsbetrieb bei tresmo wird seit dem Insolvenzantrag ohne Einschränkung weiter fortgesetzt. „Das Team ist sehr motiviert und hoch qualifiziert. Das ist trotz der schwierigen Lage eine wichtige Basis, wenn es um eine langfristige Zukunftslösung für das Unternehmen geht. Hier ziehen wirklich alle an einem Strang“, erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Alexander Zarzitzky. Anchor ist ein Hybrid aus Anwaltskanzlei und Unternehmensberatung. Mit 15 Standorten und rund 150 Mitarbeitern in den Bereichen Insolvenz und Sanierung gehört die Kanzlei deutschlandweit zu den großen Restrukturierungseinheiten. Anchor hat zahlreiche größere Unternehmen in und außerhalb der Insolvenz begleitet und saniert.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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