Für die insolventen Firmen des bekannten Fernsehkochs Alfons Schuhbeck werden Investoren gesucht. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter hat angekündigt, dass „Gespräche über mögliche Sanierungslösungen für die betroffenen Unternehmen bereits laufen“. Insolvenz angemeldet haben neben dem Partyservice auch Schuhbecks am Platzl, Schuhbecks Orlando sowie Schuhbecks Gewürze mit Niederlassungen in Regensburg, München und Altötting.
Betrieb geht weiter
Die Unternehmen der Schuhbeck Holding setzen nach Aussage des vorläufigen Insolvenzverwalters ihre Geschäftstätigkeit ohne Einschränkungen fort. Die Lohnfortzahlung für die 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei durch das Insolvenzgeld bis einschließlich September 2021 gesichert. Die ersten Zahlungen seien bereits erfolgt. Wann es zu einer Entscheidung über die Zukunft der insolventen Unternehmen kommen wird, ließ der vorläufige Insolvenzverwalter offen.
Corona-Krise als Auslöser?
Alfons Schuhbeck hatte in einer Mitteilung seinen Insolvenzantrag mit fehlender Unterstützung während der Corona-Krise begründet: „Nachdem die vollmundig angekündigten Staatshilfen bei mir bis heute ausgeblieben sind, muss ich für meine Betriebe Insolvenz anmelden.“ Nach übereinstimmenden Medienberichten erklärte das Bayerische Wirtschaftsministerium dazu, dass aus seiner Sicht alle berechtigten Unternehmen Corona-Hilfszahlungen erhalten hätten.
Bundesamt für Justiz ermittelt
Bereits vor mehr als zwei Jahren hatte die Staatsanwaltschaft München I die Geschäftsräume der Firma am Münchener Platzl wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung durchsucht. Vor zwei Wochen wurde zudem bekannt, dass das Bundesamt für Justiz gegen Schuhbeck vorgeht. Der Grund seien fehlende Geschäftsberichte seit dem Jahr 2017, weshalb ein Ordnungsgeldverfahren eingeleitet worden sei.
Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.