Die Schmuckrausch Vertriebs GmbH & Co. KG, ein Schmuckhändler mit sechs Filialen und einem Onlineshop, hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht München bestellte Ivo-Meinert Willrodt von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Grund für die Antragstellung des Unternehmens seien Liquiditätsschwierigkeiten durch rückläufige Umsätze. Der Geschäftsbetrieb soll trotz Antragstellung vollumfänglich fortgeführt werden und der Onlineshop ist weiterhin verfügbar. „Die Kunden können wie gewohnt weiter einkaufen. Die Filialen haben zu den aktuellen Öffnungszeiten geöffnet“, erklärt Insolvenzverwalter Willrodt. Die Firma vertreibt verschiedene Schmuckstücke und Accessoires und betreibt zwei Filialen in München sowie Filialen in Nürnberg, Darmstadt, Dresden und Berlin.
Gehälter über Insolvenzgeld gesichert
„Wir haben die 55 Mitarbeiter über den aktuellen Stand informiert. Zudem haben wir die nötigen Schritte für die Insolvenzgeldvorfinanzierung in die Wege geleitet. Mit dem Insolvenzgeld wird die pünktliche Auszahlung der Gehälter sichergestellt“, ergänzt der vorläufige Insolvenzverwalter Willrodt. Nun werde die finanzielle Situation umfassend analysiert und mögliche Sanierungsoptionen geprüft werden. Erste Gespräche mit wichtigen Geschäftspartnern und Lieferanten zur Fortsetzung des Geschäftsbetriebs seien bereits positiv verlaufen. Möglich sei unter anderem der Einstieg eines Investors. Der strukturierte Investorenprozess hierfür werde zusammen mit den M&A-Experten der Redwood Exchange GmbH durchgeführt.
Traditionsreiches Münchner Schmucklabel
Der Gründer und Geschäftsführer von Schmuckrausch, Andreas Frikell, erklärt: „Die aktuelle Situation im Einzelhandel ist nicht einfach. Der Antrag war unumgänglich, ich bin jedoch von unseren Produkten und unserem Konzept überzeugt. Ich werde daher den vorläufigen Insolvenzverwalter mit meinem motivierten Team bestmöglich unterstützen.“ Schmuckrausch ist bereits vor über 20 Jahren gegründet worden. PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist das Unternehmen stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen.
Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.