Rational Einbauküchen schließt

rational einbauküchen solutions GmbH
Foto: rational einbauküchen solutions GmbH

Die rational einbauküchen solutions GmbH aus Melle muss ihren Geschäftsbetrieb Anfang Dezember 2022 einstellen. Insolvenzverwalter Stefan Meyer von der Pluta Rechtsanwalts GmbH teilte mit, dass kein Investor für das insolvente Unternehmen gefunden werden konnte. Die Gesellschaft stellte im September 2022 einen Insolvenzantrag. Als Grund hierfür wurde damals ein vollständiger Produktionsstillstand aufgrund eines lokalen Stromausfalles genannt. Dieser hätte nach Problemen mit der Notstromversorgung zu einem irreparablen IT-Schaden geführt. Dabei sei die selbstentwickelte Steuerungssoftware so erheblich beschädigt worden, dass die von Melle systemseitig gesteuerten Produktionsprozesse in Italien dauerhaft nicht mehr vorgenommen werden konnten. Das Amtsgericht Osnabrück ordnete daraufhin die vorläufige Insolvenzverwaltung an und bestellte Stefan Meyer von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

Mehrere Interessenten und konstruktive Gespräche

Das Team um Insolvenzverwalter und Geschäftsleitung suchte nach einem Investor, der unter der Marke „rational“ Küchen auf Basis der vorhandenen Küchenprogramme selber produziert und vertreibt. Es wurden laut Insolvenzverwalter Meyer mehr als 60 potentielle Interessenten angesprochen. Mit drei Unternehmen seien auch erste Verhandlungen geführt worden. Letztlich sei aber kein Interessent bereit gewesen, den traditionsreichen Küchenhersteller in dieser vorgefundenen Situation zu übernehmen. Eine Fortführung und Sanierung des Geschäftsbetriebes ist nach Aussage des Insolvenzverwalters ohne frisches Kapital jedoch nicht möglich beziehungsweise betriebswirtschaftlich und insolvenzrechtlich nicht zu verantworten. Der Betrieb muss daher leider stillgelegt werden. Die noch beschäftigten 61 Mitarbeitenden wurden im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung über den aktuellen Stand informiert.

Schwierige Ausgangssituation

„Die vergangenen Wochen waren für alle Beteiligten nicht einfach. Es gab zahlreiche konstruktive Verhandlungsrunden, aber letztendlich haben die Interessenten kein Angebot abgegeben. Dafür dürfte die sehr ungewöhnliche rational-Ausgangssituation gepaart mit einer bekanntlich schwierigen gesamtkonjunkturellen Lage verantwortlich sein“, sagte der Insolvenzverwalter Meyer. Er ergänzte: „Wir hoffen, dass die Mitarbeiter schnell eine neue Stelle finden.“ Um die Mitarbeiter hierbei zu unterstützen, wurde ein Bewerbungstraining im Unternehmen durchgeführt.

Pluta hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist Pluta stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. Pluta unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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