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Professionelles Flottenmanagement

In vielen Unternehmen wird die Anschaffung und Wartung der Firmenwagen von der Finanz- oder HR-Abteilung geregelt. Oft fehlen klare Richtlinien, wie Firmenwagen beschafft und angeschlossene Services abgewickelt werden. Ein Projekt bei der Takko Holding GmbH zeigt, dass im Flottenmanagement große Potenziale für Einsparungen und Professionalisierung liegen.

Ausgangssituation: Unterschiedliche Fahrzeuge und offene Firmenwagenrichtlinien

Zu Beginn des gemeinsamen Projektes bestand der Fuhrpark der Takko Holding GmbH international aus über 300 Fahrzeugen. Davon war der Großteil gekauft und nur wenige Fahrzeuge geleast. Im laufenden Geschäftsjahr sollten circa 100 Fahrzeuge neu angeschafft oder ersetzt werden. Für die nationalen Fahrzeuge gab es einen Service- und Wartungsvertrag, der im Tagesgeschäft jedoch nicht vollständig ausgeschöpft wurde.

Die bestehende Firmenwagenrichtlinie enthielt eher grobe Vorgaben, es war eine breite Auswahl an Marken und Modellen und eine sehr individuelle Ausstattung möglich. Erst nach Laufleistungen von zum Teil über 250.000 Kilometern bzw. Nutzungsdauern von fünf Jahren wurden die Fahrzeuge durch lokale Autohändler liquidiert.

Wirtschaftlicher Vergleich: Kaufen oder Leasen?

Das primäre Ziel war die Reduktion der Kosten für die Beschaffung und den Unterhalt der Firmenwagenflotte. Zudem sollten verschiedene Einkaufsszenarien gegenübergestellt und die wirtschaftlichste Lösung gefunden werden. Im Rahmen einer Wirtschaftlichkeits­berechnung prüfte INVERTO, ob Kaufen oder Leasen für Takko effizienter ist.

Durch die Ausschreibung der gesamten Fahrzeugflotte und anschließende Gespräche mit den Leasingfirmen wurden die besten Dienstleister für die Leasing-Option identifiziert. Danach wurden Verhandlungen mit Fahrzeugherstellern geführt, um verbesserte Rabatte auf die Listenpreise zu erzielen. Schließlich wurden ebenfalls die Konditionen bei den Fahrzeughändlern verhandelt.In vielen Unternehmen wird die Anschaffung und Wartung der Firmenwagen von der Finanz- oder HR-Abteilung geregelt. Oft fehlen klare Richtlinien, wie Firmenwagen beschafft und angeschlossene Services abgewickelt werden. Ein Projekt bei der Takko Holding GmbH zeigt, dass im Flottenmanagement große Potenziale für Einsparungen und Professionalisierung liegen.

Die Angebote wurden im nächsten Schritt bewertet und mit dem Status quo, dem Fahrzeugkauf, verglichen. Der Vergleich zeigte einen klaren Kostenvorteil für das Full-Service-Leasing im fünf- bis sechsstelligen Euro-Bereich. Zudem wirkte sich die Leasing-Option positiv auf das Working Capital aus, da bei diesem Szenario weniger Kapital gebunden wird. Takko entschied sich schließlich dafür, die derzeitige Flotte schrittweise zu veräußern und auf das neue Full-Service-Leasing-Modell, mit mehreren Leasingfirmen für unterschiedliche Fabrikate, umzusteigen.

Effizienzsteigerung: Ausschreibungen von Services

Gleichzeitig wurden weitere Potenziale zur Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung, insbesondere die Services im Flottenmanagement aufgedeckt. Durch die Ausschreibung der Service- und Wartungsbedarfe, wie etwa Reifenwechsel und Inspektion, wurde ein Pool von Dienstleistern definiert, über die diese Services künftig abgewickelt werden. Auf diese Weise können interne Ressourcen entlastet und Kostenvorteile erzielt werden. Die Prozesse wurden teilweise gestrafft, damit das verhandelte Servicepaket zukünftig voll ausgeschöpft wird.


Zur Person

Jan Hallen ist Principal bei der Inverto AG und Leiter des Competence Centers Indirect Spend. Als Einkaufsexperte berät er Unternehmen aus Handel und Konsumgüterindustrie. Beratungsschwerpunkte sind Optimierungsprojekte in indirekten Bereichen sowie Organisationsentwicklung und Procurement Outsourcing. www.inverto.com

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