Privatvermögen und Family Office: Nach der unternehmerischen Phase

Das Engagement des Familienunternehmers ist während seiner gesamten unternehmerischen Schaffensphase in höchstem Maße dem Aufbau, der Weiterentwicklung und dem Erhalt des eigenen Unternehmens gewidmet und somit der Lebensgrundlage der eigenen Familie und derjenigen der Mitarbeiter.

In der aktiven unternehmerischen Schaffensphase trägt das Unternehmen durch die Generierung regelmäßiger Zuflüsse an die Familie die Finanzierung ihrer Lebenshaltung auf einem angemessenen Niveau. Aber auch für die Zeit des unternehmerischen Ruhstandes wird dem Unternehmen noch eine bedeutende Rolle bei der Versorgung der Familien zuteil.

Der Betrieb als Basis für die „Ruhestandsversorgung“ 

Beim Exit des Unternehmens aus seinem Betrieb gibt es unterschiedliche Spielarten. Die häufigsten und zugleich die klassischen sind der Verkauf an einen Dritten und die Übergabe an die nächste Generation. Sollte bis zum Ausstiegszeitpunkt kein hinreichendes Privatvermögen existieren, so kommt dem Unternehmenswert dann eine zentrale Rolle für die „Ruhestandsversorgung“ der Unternehmerfamilie zu.

Sollte der Rückzug des Unternehmers zu einem falschen Zeitpunkt realisiert werden müssen, bspw. wenn das Unternehmen sich zwischenzeitlich in einer betriebswirtschaftlichen Talsohle befindet, so kann die Finanzierung der Lebenshaltung auf dem bisherigen Niveau unter Umständen gefährdet sein.
Ist es ihm bereits während seiner unternehmerisch aktiven Phase gelungen, hinreichendes Privatvermögen aufzubauen, wird die Abhängigkeit seiner „Ruhestandsfinanzierung“ vom Unternehmen deutlich genmindert und so kann er den Exit deutlich entspannter angehen, sowohl was den Zeitpunkt als auch dessen Gestaltungsform anbelangt.

Der psychologische Wert des Unternehmens

Nicht selten hat der Unternehmer nach dem erfolgten Verkauf seines Betriebs und der Aufgabe seiner aktiven unternehmerischen Tätigkeit das Gefühl, in ein schwarzes Loch zu fallen. Er kann sich mit seiner neuen Rolle häufig nicht arrangieren und fühlt sich allein gelassen.

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