Internes und externes Wissen
Neben den klassischen Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital muss „Wissen“ heute zwingend als neuer vierter Produktionsfaktor hinzugefügt werden. Zum einen ist Wissen in vielen Unternehmen (und hier hauptsächlich in den Industrieländern) die Ressource, die zu mindestens 60 Prozent für die Gesamtwertschöpfung eines Unternehmens verantwortlich ist. Zum anderen ist Wissen in dem von Globalisierung, steigendem Konkurrenzdruck, zunehmenden Kundenerwartungen, komplexer werdenden Produkten und kurzen Produktlebenszyklen geprägten Wettbewerb ein wichtiger Erfolgsfaktor. Doch Information ist nicht gleich Wissen und Wissen ist nicht gleich relevantes Wissen. Eine entscheidende Aufgabe des Top-Managements in jedem Unternehmen ist die Beantwortung der folgenden Frage: Welches Wissen wird zu welchem Zeitpunkt relevant? Die Verfügbarkeit der Ressource „Wissen“ und deren situationsgerechte Allokation ist mehr als Projektmanagement und ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Die richtige Einschätzung der verfügbaren Wissenskapazität, des anwendbaren Methoden- und vorhandenen Erfahrungswissens besitzt dabei die höchste Relevanz. Dabei darf das gesammelte, firmeninterne Wissen nicht als voll umfänglich betrachtet werden. Die wenigsten Veränderungen können ausschließlich mit internen Ressourcen bewältigt werden. Zu komplex sind die Themen und Herausforderungen, denen ein erfolgreiches Unternehmen begegnen muss. Der rechtzeitige Aufbau eines Netzwerks von externen Sparringspartnern ist für jeden Manager und Unternehmenslenker eine unerlässliche Wissensressource. Problemstellungen und Projekte mit ein paar „Trusted Advisors“ besprechen zu können, und Methoden- und Erfahrungswissen zu erhalten, das an keine unternehmenspolitischen Ambitionen gebunden ist, ist ungemein wertvoll.
Das Top-Management in der Pflicht
Dem Hyperwettbewerb kann sich kein Unternehmen entziehen und benötigt deshalb eine ständige Bereitschaft zur Anpassung. Das Top-Management ist die treibende Kraft von Veränderungsprozessen, denn dort werden Ziele und Maßnahmen zu komplexen und vielschichtigen Herausforderungen festgelegt. Klar ist: Damit benötigt das Top-Management nicht nur eigenes Methoden- und Erfahrungswissen, sondern auch den direkten Zugang zu immer mehr Wissen. Die Bedeutung von eigenen Netzwerken nimmt spürbar zu.
Fazit
Klar ist aber auch: Das Thema Personalauswahl muss auf dem Level des Top-Management angesiedelt sein. Delegieren Sie die Planung von Personalressourcen und damit den wichtigsten Hebel für Veränderungsprozesse nicht an ihre Personalabteilung. Stellen Sie Ihr eigenes Methodenwissen bei der Auswahl von geeigneten Personen unter Beweis und leisten Sie sich keine zweitbesten Lösungen. Seien Sie Dirigent Ihres Unternehmens und sorgen Sie für die passgenaue, fachgerechte Besetzung Ihres Orchesters. Ergänzen Sie gezielt fehlendes Wissen und sorgen Sie für Präzision im Zusammenspiel.
Zur Person
Dr. Thomas Schneider ist seit 2013 Partner von EIM Deutschland. Er verfügt über 15 Jahre Managementerfahrung für Veränderungsprozesse und Nachfolgelösungen, in der Restrukturierung und im Geschäftsaufbau mittelständischer Unternehmen. EIM ist der international führende Anbieter von Interim-Management-Lösungen. www.eim.com
Dr. Thomas Schneider ist seit 2013 Partner von EIM Deutschland. Er verfügt über 15 Jahre Managementerfahrung für Veränderungsprozesse und Nachfolgelösungen, der Restrukturierung und im Geschäftsaufbau mittelständischer Unternehmen. EIM ist der international führende Anbieter von Interim-Management-Lösungen. Zudem ist er leidenschaftlicher Hobbykoch.