Die Pemacom 2024 bot als führende Konferenz für grenzüberschreitende Private-Equity- und M&A-Transaktionen (Nachfolgeveranstaltung der MuMAC) erneut eine beeindruckende Plattform für Experten aus der ganzen Welt. Am 24. September versammelten sich im Bayerischen Hof in München rund 450 Teilnehmende, darunter Private-Equity-Vertreter, Corporate-Finance-Profis und Unternehmen aus den USA, Asien und Europa, um über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Markt zu diskutieren.
Die Konferenz begann mit einem Willkommenswort von Dr. Nikolaus von Jacobs, Partner bei Reed Smith. Er lud die Teilnehmer ein, die Veranstaltung intensiv zu nutzen, um auch über die Konferenz hinaus in Kontakt zu bleiben.
„Darum geht es bei der Pemacom – es geht um Networking, sich zusammenzufinden und Ideen auszutauschen.“ Er betonte die Bedeutung der Pemacom als interaktive Gemeinschaft: „Pemacom, das ist die Gemeinschaft, die Unternehmertum stärkt. Pemacom, das ist Kommunikation, die uns näher zusammenbringt.“
Keynote: „Paradigm Lost? Europas Weg in einer neuen Welt“
Ein Highlight der Veranstaltung war die Keynote von Prof. Dr. Gregor Kirchhof, Professor für öffentliches Recht und Finanzrecht an der Universität Augsburg. Kirchhof sprach über die „Zeitenwende“ und die vielen Herausforderungen, denen Europa gegenübersteht: „Deutschland und Europa sind von anderen Ländern abhängig, insbesondere in den Bereichen Sicherheit, Medizin, Digitalisierung und Rohstoffe.“ Er hob jedoch auch hervor, dass jede Krise Chancen biete: „Das alte Sprichwort, dass jede Krise eine Chance birgt, trifft zu. Wenn wir diese Chance ergreifen wollen, müssen wir unsere Karten jedoch richtig ausspielen.“
Kirchhof zeigte sich optimistisch hinsichtlich Europas Zukunft: „Deutschland und Europa haben größere Herausforderungen überwunden und sie genutzt, um historische Erfolge wie den Fall des Eisernen Vorhangs und die friedliche Revolution in Deutschland zu erzielen.“ Gleichzeitig stellte er kritische Fragen zur Demokratie in der EU: „Europa oder besser gesagt die EU – wie demokratisch ist das eigentlich? Wie demokratisch ist ein System, in dem ein Mitglied nicht die gleiche Stimmgewichtung hat?“ Kirchhof rief dazu auf, Europas Rolle in der Welt aktiv zu gestalten: „Hat Europa die Kraft, eine größere Rolle in der Welt zu spielen? Ich sage ja, wir haben Muskeln – unsere Kultur, westliche Werte und unsere wirtschaftliche und innovative Stärke.“
Private Equity und M&A Markt 2024: Unsicherheit und Chancen
In der anschließenden Diskussion über den Private-Equity- und M&A-Markt 2024 wurden die Unsicherheiten betont, mit denen der Markt derzeit konfrontiert ist. Philipp Sebbesse, Managing Director bei DC Advisory, erklärte: „Die bevorstehenden Wahlen in den USA werfen große Unsicherheiten auf, und es fühlt sich an, als säßen wir in einem Pendel, das von einer Seite zur anderen schwingt, aber jetzt in der Mitte schwebt.“
Auf die Frage nach der Qualität der verfügbaren Assets und der aktuellen Transaktionslage merkte Johanna Struthmann von Vidia Equity an: „Der Dealflow war extrem stark, aber es geht um das Gesetz der kleinen Zahlen. Man muss nach den großartigen Unternehmen suchen, denn natürlich kaufen wir nicht 100 Unternehmen pro Jahr.“ Auch andere Diskutanten wiesen darauf hin, dass die Marktbedingungen für hochwertige Transaktionen weiterhin günstig seien, obwohl die Unsicherheiten zugenommen haben. Toni Stark, CEO von Ommax, ergänzte: „Wir sehen, dass Premium-Unternehmen auf den Markt kommen, und es gibt immer noch eine große Nachfrage seitens Private Equity nach diesen Assets.“
Vielfalt an Themen und vertiefende Paneldiskussionen
Nach einer kurzen Kaffeepause folgten drei parallele Panels zu wichtigen Themen: Grenzüberschreitende Transaktionen zwischen den USA und Europa, die Implementierung von ESG-Standards und die Finanzierung von Transaktionen unter veränderten Marktbedingungen. Diese Sessions boten tiefere Einblicke in spezifische Herausforderungen und gaben den Teilnehmern die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen. Besonders die Rolle neuer Technologien und digitaler Geschäftsmodelle, aber auch Themen wie Energieeffizienz und Energiewende standen im Fokus.
Ab 11:30 Uhr folgten drei hochkarätige Panel Sessions: In Panel Session A wurde das Thema “Unlocking Potential: The Power of Employee Equity in Value Creation” diskutiert, während in Panel Session B der Fokus auf “Dealmaking in Lifesciences and Healthcare: Trends and Developments” lag. Parallel dazu beleuchtete Panel Session C das Zusammenspiel von Family Offices und Private Equity.
Nach der Mittagspause setzten die Sessions ihren Fokus fort. In Panel Session A wurde das Thema “Recession Triggered Crises: Opportunities” erörtert, während in Panel Session B die Digitalisierung und der Einsatz von KI und Technologie im Mittelpunkt standen. Panel Session C beschäftigte sich mit Investitionen in Private Funds unter den aktuellen Marktbedingungen.
Spannend war auch die folgende Runde, als in Panel Session A der Einfluss von Private Equity auf den Mittelstand vertieft wurde. Panel Session B untersuchte die Rolle digitaler Geschäftsmodelle und deren Bedeutung für Private Equity, während in Panel Session C die technologischen Entwicklungen und deren Einfluss auf die Entstehung technologiegetriebener Dienstleistungen thematisiert wurden.
Schlussfolgerung: Den Blick nach vorne richten
Zum Abschluss des Tagesprogramms fand eine umfassende Diskussion zum Thema Investitionen in Europa statt, die neue und ungenutzte Chancen beleuchtete. Experten betonten, dass Europa trotz der Herausforderungen, die der globale Markt derzeit bietet, erhebliche Möglichkeiten für Investoren bereithält.
Die Pemacom 2024 bot eine spannende und zukunftsorientierte Plattform, die die aktuellen Herausforderungen und Chancen des Marktes beleuchtete. Die Teilnehmer verließen die Konferenz mit wertvollen Einsichten und neuen Kontakten, die die Grundlage für zukünftige Partnerschaften und Investitionen bilden.
👉 Die nächste Pemacom findet am 23. September 2025 statt. Das Thema lautet: “Futura Europae: Souvereign or vassal? The economic outlook”.
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Als Chefredakteurin der Unternehmeredition berichtet Eva Rathgeber regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Wirtschaftsjournalismus und in der PR.