Bei Restrukturierungen sind auch Geschäftsführungen sowie das weitere C-Level-Management oft betroffen. Aktive Placements für Führungskräfte sind eine bislang wenig verbreitete Methode, um Top-Level-Kandidaten in neue Funktionen zu bringen.
Aktive Platzierung bei potenziellen Arbeitgebern
Was nun benötigt eine solche Person aber tatsächlich an Unterstützung? Aus langjähriger Erfahrung nimmt die aktive Platzierung von Top-Managern zunehmend eine zentrale Rolle ein. Nur selten kommt es jedoch vor, dass der aktuelle Arbeitgeber ein klassisches Outplacement bezahlt. Der Kandidat muss es also aus der eigenen Tasche bezahlen. Bei Jahresgehältern zwischen 100.000 Euro und weit über einer halben Million sollte das allerdings kein finanzielles Problem darstellen.
Standortbestimmung und Zielfirmenliste
Ein aktives Placement startet mit der klassischen Standortbestimmung, basierend auf der historischen Karriereentwicklung sowie der Stärken-Schwächen-Analyse. Hierauf aufbauend wird gemeinsam die gewünschte und sinnvolle Entwicklungsrichtung des Kandidaten definiert. Die wesentlichen Eckpfeiler dabei sind die Funktion im Unternehmen, die Branche, der aktuelle Entwicklungsstand und die spezifische Herausforderung des Unternehmens, weitergehend die regionale Verfügbarkeit sowie die Gehaltserwartung. Ein Chief Operating Officer (COO) im FMCG-Segment wird nicht in der Automobilindustrie Fuß fassen können, ein Bereichsvorstand eines globalen Konzerns wird nur schwerlich CEO oder Gesellschafter eines kleinen Mittelständlers werden können. Weisheit und Mäßigung bleiben bis heute noch wertvolle Kardinaltugenden.
Die Zielfirmenliste umfasst in einem aktiven Placement zwischen 50 und circa 200 Unternehmen, die durch den Kandidaten sowie durch den Executive-Berater gemeinsam recherchiert werden. Der Kandidat weiß aus seiner Historie und seinem Markteinblick am besten, in welchen Unternehmen seine Expertise einen fruchtbaren Boden findet beziehungsweise welches Unternehmen vor etwaigen Herausforderungen steht, die er erfahrungsgemäß gut bedienen kann.
Anonymität und Reichweite als Kernnutzen
Die Ansprache der Zielunternehmen erfolgt individuell und persönlich auf Entscheiderebene, auf der die Entwicklungsrichtung sowie Veränderungen der Unternehmen beschlossen werden. Ergo wissen die amtierenden Geschäftsführer, Beiräte und Gesellschafter am besten Bescheid über künftige Vakanzen. Während der Berater ohne Probleme direkt mit diesen Personen in Kontakt kommt und über seine Kandidaten diskutieren kann, schafft es der Initiativbewerber oftmals nicht einmal in das jeweilige Vorzimmer. Sobald diese Kontakte hergestellt sind, wird zunächst anonym, bei weiterführendem Interesse mit dem offenen CV über den jeweiligen Kandidaten und seine Einsatzmöglichkeiten diskutiert.