Eine aktuelle Studie der KfW zeigt, dass immer mehr Unternehmen mittelfristig die Nachfolge klären müssen. In vielen Fällen fehlt allerdings der Plan für eine geregelte Übergabe.
Immer mehr mittelständische Betriebe in Deutschland suchen einen Nachfolger. Wie aus einer Studie des KfW-Mittelstandspanels hervorgeht, haben mittlerweile 620.000 Unternehmen mit maximal 500 Mitarbeitern innerhalb der nächsten drei Jahren Bedarf nach einem Unternehmenschef. Im Vergleich zu vor drei Jahren ist die Nachfrage nach geeigneten Unternehmernachfolgern damit nochmals deutlich gestiegen. „Es zeichnet sich immer deutlicher ein demografischer Engpass bei der Nachfolge ab“, resümiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.
Die Ergebnisse spiegeln einen Trend, der bereits seit Jahren anhält und auch in den kommenden Jahren weitergehen wird. Grund dafür ist laut den KfW-Volkswirten, dass die sogenannten Babyboomer in den kommenden 20 Jahren in Rente gehen werden und von der jüngeren Generation nicht vollständig ersetzt werden können. Dieser Mangel werde noch durch die gute Arbeitsmarktlage verstärkt, die zu weniger Unternehmensgründungen führe.
Die Ergebnisse zeigen, dass die die Unternehmensübergabe eine zentrale Herausforderung für den Mittelstand wird, analysiert die KfW. Alarmierend sei dabei die Tatsache, dass ein Drittel der Befragten den Nachfolgeprozess noch nicht gestartet hätte.
Die Umfrage ist Teil des KfW-Mittelstandpanels, der jährlich unter kleinen und mittleren Unternehmen durchgeführt wird. Die aktuelle Studie fußt auf einer repräsentativen Umfrage von 1200 inhabergeführten Betrieben mit höchstens 50 Mio. Euro Jahresumsatz.
Als Redakteur bei der Unternehmeredition leitet Volker Haaß die Online-Aktivitäten sowie die Sonderpublikationen der Plattform. Dazu gehört unter anderem die FuS – Zeitschrift für Familienunternehmen und Strategie.