Mitarbeitergenerationen haben Priorität

In den vergangenen Jahren wurde Employer Branding vor allem mit Hinblick auf die Generation Y diskutiert. Das ist einseitig. Wie können Firmen alle drei Mitarbeitergenerationen personalstrategisch einbinden – Baby Boomer, Generation X und Generation Y?

Baby Boomer wünschen sich Stabilität, die Generation Y legt hingegen großen Wert auf Dynamik und Flexibilität im Job. Bei den älteren Mitarbeitern erzeugen Veränderungen eher eine Abwehrhaltung. Aus Angst ersetzbar zu werden, behalten sie ihr Wissen lieber für sich. Die jüngeren Mitarbeiter, die etwas bewegen möchten, werden kritisch gesehen und teilweise ausgebremst. Personalverantwortliche von mittelständischen Unternehmen mit langer Mitarbeiterzugehörigkeit berichten von einer Art rebellischen Eltern-Kind-Verhältnisses zwischen der Generation Y und den Baby Boomern: Die Älteren meinen es besser zu wissen, die Jüngeren haben teilweise große Probleme, die Erfahrungen anzunehmen. Das führt oft dazu, dass die Generationen lieber unter sich bleiben. Mit fatalen Folgen für das Wissensmanagement jedes Unternehmens.

Fazit

Den teilweise widerläufigen Job-Auffassungen der Generationen werden Arbeitgeber gerecht, indem sie ein Verständnis der Mitarbeitergenerationen füreinander schaffen und den Dialog unter den Mitarbeitern stärken. Denn wer das Gegenüber versteht, kann effektiver an Problemlösungen arbeiten. Das bedeutet, dass Unternehmenskommunikation und HR-Abteilung interne Kommunikationsplattformen anbieten müssen, die alle Mitarbeiter nutzen können. Ziel ist es, eine Kultur des gegenseitigen Annehmens und Respekts zu schaffen. Die Mitarbeiter sollten eine Haltung von Wertschätzung und Fairness gegenüber allen Generationen entwickeln. Eine weitere Maßnahme ist zum Beispiel, altersgemischte Teams zu schaffen, in denen die individuellen Stärken der jüngeren Mitarbeiter mit denen der älteren kombiniert werden. Oder sogenannte Know-how-Tandems und Mentoring-Programme, in denen die Mitarbeiter mit unterschiedlicher Berufserfahrung miteinander arbeiten und sich gegenseitig helfen. So kann ein Unternehmen das Wissensmanagement bewerkstelligen und rechtzeitig die Nachfolgeregelungen vorbereiten. Voraussetzung für alles ist ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Mitarbeitergenerationen in einem Unternehmen.


Zur Person

Erik Bethkenhagen/Kienbaum Communications (© privat)
(© privat)

Erik Bethkenhagen ist Geschäftsführer von Kienbaum Communications. Er berät namhafte Kunden aus verschiedensten Branchen in den Bereichen Kommunikationsstrategie, Employer Branding, Change Communication sowie Presse- und Medienarbeit. Nach seinem politikwissenschaftlichen Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn arbeitete er als Journalist bei der Bonner Rundschau. Im Anschluss war er Berater bei der Kommunikationsagentur Kohtes/Klewes (heute Pleon), bevor er zu Kienbaum wechselte. www.kienbaum.de

Autorenprofil

Erik Bethkenhagen ist Geschäftsführer von Kienbaum Communications. Er berät namhafte Kunden aus verschiedensten Branchen in den Bereichen Kommunikationsstrategie, Employer Branding, Change Communication sowie Presse- und Medienarbeit. Nach seinem politikwissenschaftlichen Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn arbeitete er als Journalist bei der Bonner Rundschau. Im Anschluss war er Berater bei der Kommunikationsagentur Kohtes/Klewes (heute Pleon), bevor er zu Kienbaum wechselte.

1
2
3
Vorheriger ArtikelBeschäftigungsaufbau: 200.000 neue Stellen
Nächster ArtikelLoslassen fällt schwer