Krieger und Schramm baut auf Beteiligung

Vor fünf Jahren hat die Bauunternehmung Krieger und Schramm damit begonnen, ihre Mitarbeiter am Gewinn zu beteiligen. Seit drei Jahren kann sich jeder Beschäftigte darüber hinaus auch am Unternehmen direkt beteiligen. Fast alle machen mit. 

„Wir spüren den Fachkräftemangel deutlich“

Interview mit Matthias Krieger, Geschäftsführender Gesellschafter der Krieger und Schramm GmbH & Co. KG

Matthias Krieger (© Krieger + Schramm GmbH & Co. KG)
(© Krieger + Schramm GmbH & Co. KG)

Unternehmeredition: Welche Rolle spielt die Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg bei der Suche nach Fachkräften?
Krieger:
Unsere Beteiligungsmöglichkeiten sind Teil eines viel größeren Pakets. In diesem Mitarbeiterbegeisterungsprogramm geht es um Gesundheitsprämien, Kindergartenzuschüsse, mögliche Heimarbeit, aber auch um Karrieremöglichkeiten und vieles mehr. Dieses Programm macht uns zu einem attraktiven Arbeitgeber. Das ist wichtig, denn wir spüren den Fachkräftemangel deutlich, vor allem bei Maurern und Bauingenieuren.

Brauchen Sie das Geld Ihrer Mitarbeiter?
Ich brauche das Geld nicht. Unter diesem Gesichtspunkt wäre die Mitarbeiterkapitalbeteiligung für mich ein sehr schlechtes Investment, denn es ist viel Aufwand für relativ wenig Kapital. Sinn macht es für mich, weil ich in die Einstellung der Mitarbeiter investiere. Ich bin überzeugt, das Unternehmen bekommt am Ende mehr heraus, als es investiert.

Wie können Sie das messen?
Eine Kennzahl ist der Krankenstand. Der liegt bei uns bei zwei Prozent. Das ist deutlich weniger als die fünf bis sechs Prozent im Bundesdurchschnitt. Bei uns gibt es keine Montagsblaumacher und auch keine faulen Mitarbeiter, die lieber abends schwarzarbeiten.

Dann ist die Fluktuation niedrig?
Wir haben mehrere Auszeichnungen als bester Arbeitgeber erhalten, zum Beispiel von der Universität St. Gallen in der Kategorie bis 99 Mitarbeiter oder von der TU München als bestes Bauunternehmen Deutschlands. Manchmal kommen deshalb Leute, die denken, bei uns sei das Schlaraffenland und sie brauchten nichts zu tun. Wenn die dann merken, dass man sehr wohl arbeiten muss, sind sie schnell wieder weg. Aber die anderen, die bleiben in der Regel lange bei uns.

Kurzprofil Krieger + Schramm GmbH & Co.

 Gründungsjahr 1992
 Branche Bau
 Unternehmenssitz  Dingelstädt in Thüringen
 Umsatz 2014  25 Mio. Euro
 Mitarbeiterzahl 75

www.krieger-schramm.de

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